Erlebnis und Verantwortung

Schalldämpfer

Bei der Schussabgabe aus einem Jagdgewehr entsteht ein Impulslärm, der das Gehör des Schützen dauerhaft schädigen kann. Aufgrund arbeitsrechtlicher Bestimmungen sind die ÖBf als Arbeitgeber verpflichtet, den Lärm bestmöglich an der Quelle zu verringern. Ein Schalldämpfer verringert den auftretenden Mündungsknall effektiv unter die gesundheitlich schädigende Grenze. Ein komplettes Ausschalten des Schussknalles ist nicht möglich und auch nicht erwünscht.

Im Einklang mit den waffenrechtlichen Bestimmungen erhalten Personen, die hauptberuflich die Jagd bei den ÖBf ausüben, einen Schalldämpfer als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung gestellt.

Bleifreie Munition

Blei wurde aufgrund der sehr guten ballistischen Eigenschaften seit Jahrhunderten für Geschosse bei Büchsen- und Schrotmunition verwendet. Blei ist allerdings auch ein hochwirksames Umweltgift, dessen Gefährdungspotenzial für Mensch und Tier in den letzten Jahren vermehrt ins öffentliche und jagdliche Bewusstsein auf nationaler und internationaler Ebene gerückt ist.

Die ÖBf waren bei der Implementierung der bleifreien Büchsenmunition federführend und haben mit Workshops und Praxistests bewiesen, dass es ausreichend wirkungsvolle Alternativen zu Blei-Geschoßen gibt.

Selbstverständlich sind auch alle ÖBf – Mitarbeiter*innen verpflichtet, ausschließlich mit bleifreier Munition zu jagen.

Große Beutegreifer

Die Rückkehr von Wolf, Bär und Luchs birgt Konfliktpotential. Sie wecken starke und gegensätzliche Emotionen und treten durch ihr natürliches Verhalten immer wieder in Konkurrenz zu Landnutzern, z.B. aus der Land- und Forstwirtschaft, der Jagd und des Tourismus. Große Beutegreifer genießen durch internationales und nationales Recht grundsätzlich einen hohen Schutzstatus, der selbstverständlich auch in unseren Wäldern gilt. Rechtsnormen zur Entnahme von einzelnen Individuen sind auch für die ÖBf gültig. Die zugrundeliegenden Bestimmungen sind von Mitarbeiter*innen wie auch Jagdkunden ausnahmslos einzuhalten.

Unsere Mitarbeiter*innen werden laufend geschult und tragen zu einem aktiven Monitoring bei (Dokumentation mittels Fotofalle, Erkennen und Dokumentieren von Rissspuren). Dies geschieht in enger Kooperation mit anerkannten wissenschaftlichen Einrichtungen, Behörden und Naturschutzorganisationen.

 

Schwarzwild

Das Schwarzwild ist ein Kulturfolger und zählt zu den Gewinnern im Klimawandel. Es nutzt Städte als Lebensraum und reagiert auf die zunehmend wärmeren Winter mit erhöhter Vermehrungsrate. Vor dem Hintergrund einer drohenden Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wird eine Reduktion der Schwarzwilddichte (auch um landwirtschaftliche Schäden in Grenzen zu halten) angestrebt. Verschiedene Jagdmethoden werden regions- und problemspezifisch flexibel eingesetzt. Der Schwerpunkt des Abschusses konzentriert sich auf die Zuwachsträger, wobei der Mutterschutz zu gewissen Jahreszeiten unbedingt einzuhalten ist. Jegliche zusätzliche Fütterung des Schwarzwildes ist unerwünscht. Das Kirren (Anlocken zur Abschusserleichterung) erfolgt nur in Abstimmung mit dem zuständigen Revierpersonal.

Schalenbewirtschaftung

Wir bekennen uns zu einem Gleichgewicht von Wald und Wild, denn Wild gehört zum Ökosystem Wald dazu. Durch eine nachhaltige Bewirtschaftung fördern wir klimafitte, artenreiche Wälder und achten neben der Sicherstellung der Erholungs-, Nutz- Wohlfahrts- und Schutzfunktion des Waldes darauf, ausreichend natürliche Lebensräume mit einem vielfältigen Nahrungsangebot für alle Wildtiere zu gewährleisten. Um die angeführten Waldfunktionen sicherstellen zu können, müssen Bedingungen in unseren Wäldern vorherrschen, die eine vielfältige Verjüngung durch Jungbäume ermöglichen. Basis für unser forstlichen und jagdlichen Maßnahmen bildet die Mariazeller Erklärung.

Wir achten darauf, dass der Wildeinfluss ein für das jeweilige Ökosystem verträgliche Maß annimmt. Seit mehr als 20 Jahren führen wir daher jährlich ein standardisiertes Monitoring von Jungwuchs, Verbiss und Schäle auf unseren Flächen durch, um über den Zustand unserer Wälder Bescheid zu wissen. Danach richten sich unsere jagdlichen Vorgaben, Ziele und Maßnahmen in all unseren Jagdgebieten.

Fütterung

Das heimische Schalenwild hat im Laufe der Evolution Strategien entwickelt, mit den jahreszeitlichen Veränderungen fertig zu werden. Sie wechseln das Fell, reduzieren den Stoffwechsel auf winterliche Sparflamme oder wandern in klimatisch begünstigte Überwinterungsgebiete. Diese Wanderungen werden durch Zersiedelung und Infrastruktur immer häufiger unterbrochen, was eine Überwinterung in dafür eigentlich ungeeigneten Gebieten notwendig macht. Die Fütterung ist eine technische Krücke, die dem Wild helfen soll, diese fordernde Zeit zu überstehen. Sie dient der Wildlenkung und nicht der Zucht von starken Trophäen. Die ÖBf verwenden qualitativ hochwertiges und artgerechtes Futter. Die Auswahl der Fütterungsstandorte erfolgt mit Rücksicht auf den umliegenden Wald und deren Notwendigkeit wird in regelmäßigen Abständen evaluiert.
Für besonders harte und schneereiche Winter besteht ein Notfütterungskonzept.

 

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