Schutz der Seeufer
Natürliche Seeufer mit Schilf- und Flachwasserzonen sowie typischem Baum- und Strauchbewuchs sind besonders sensibel und schutzwürdig. Sie spielen für die tierische und pflanzliche Artenvielfalt am und im Wasser eine entscheidende Rolle. Die Bundesforste setzen sich aktiv für die Erhaltung dieser Lebensräume und damit den Fortbestand oftmals bereits gefährdeter Arten ein – etwa durch gezielte Ankäufe sensibler Seenbereiche oder eigene Natur- und Artenschutzprojekte.
Zahlreiche Gewässer der Bundesforste sind als Naturschutzgebiet – wie der Altausseersee in der Steiermark oder die Gosauseen in Oberösterreich-, als Landschaftsschutz- oder NATURA-2000-Gebiet ausgewiesen. Darüber hinaus initiieren bzw. unterstützen die Bundesforste laufend gewässerökologische Schutzmaßnahmen wie etwa Projekte zur Renaturierung von Seeufern oder zum Schutz des Fischbestandes.
Schutz- und Forschungsprojekte
- Kinderstube für Perlfisch und Seelaube: Am Attersee wurden in den vergangenen Jahren mehrere mit Betonmauern begrenzte Uferabschnitte zurückgebaut und wieder in ihren natürlichen Zustand versetzt. Im nun flach abfallenden Uferbereich mit Kiesgrund finden die Jungfische der gefährdeten Perlfische und Seelauben wieder eine natürliche Kinderstube.
- Wiederansiedelung Elritze: Am Erlaufsee (NÖ) wird die Elritze, die unter anderem aufgrund der wärmeren Seetemperatur in ihren Beständen stark zurückgegangen ist, gezielt wiederangesiedelt.
- Initiativen zum Schutz heimischer Krebsarten: Ein weiteres Projekt der Bundesforste im Ausseerland widmet sich dem Arterhalt heimischer Edelkrebse. Mit dem ursprünglich aus Nordamerika stammende Signalkrebs hat auch die gleichzeitig eingeschleppte Krebspest den heimischen Arten stark zugesetzt.
Seen im Klimawandel
Eine besondere Herausforderung auch für Seenökosysteme stellen die Auswirkungen des Klimawandels dar. Eine im Auftrag der Bundesforste erstellte wissenschaftliche Studie zur Entwicklung der Seentemperaturen geht davon aus, dass die Lufttemperatur und somit auch die Wassertemperatur an heimischen Seen bis zum Jahr 2050 um rund zwei Grad steigen wird. Damit erhöht sich der Überlebensdruck auf heimische Arten wie zum Beispiel die bereits seltene Äsche – eine Fischart, die als Lebensraum auf konstant kalte Gewässer angewiesen ist. In einem von der Bundesforsten initiierten Langzeitforschungsprojekt an Millstätter See und Hallstätter See erhebt das Bundesamt für Wasserwirtschaft die Temperaturentwicklung in den verschiedenen Wassertiefen.