Wienerwald

Biosphärenpark Wienerwald

Projekte - Fledermaus-Quartiere

Fledermaus-Quartiere

Die Bundesforste schaffen neue Quartiere für Fledermäuse im Biosphärenpark Wienerwald

Wälder stellen für eine Vielzahl unterschiedlicher Fledermausarten eine wichtige Lebensgrundlage dar. In ihnen finden sie nicht nur ihre Beutetiere, sondern auch Schutz bietende Quartiere. Einundzwanzig der österreichweit 30 nachgewiesenen Fledermausarten können auch im Biosphärenpark Wienerwald gefunden werden. Darunter finden sich sogar so seltene Arten wie die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), die Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) und die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus).

Wohnungsnot im Wald

Als Quartier benötigen diese Insektenfresser Spalten an Bäumen – dabei reichen ihnen selbst 1-1,5 cm breite Öffnungen in Rinde oder Holz bereits aus! Auch verlassene Spechthöhlen werden gerne angenommen. In Wirtschaftswäldern sind Bäume mit solchen Eigenschaften aufgrund der wirtschaftlichen Nutzung alter Bäume mitunter schwer zu finden. Aus diesem Grund bemühen sich die Österreichischen Bundesforste, den Alt- und Totholzbestand in ihren Wäldern zu erhöhen. In Zusammenarbeit mit der Vogelschutzorganisation BirdLife entstand österreichweit ein Netzwerk von 480 Altholzinseln. Dafür wurden ein bis drei Hektar große Baumbestände mit einem Mindestalter von 120 Jahren ausgewählt und außer Nutzung gestellt. Im Forstbetrieb Wienerwald gibt es inzwischen 52 solcher Altholzinseln, die natürlich nicht nur Fledermäusen und Vögeln, sondern auch zahlreichen weiteren Arten wie beispielsweise seltenen Totholzkäfern oder Pilzen zugutekommen.

Zusätzlich werden Fledermausersatzquartiere, sogenannte Fledermausbretter, an Jagdpächter*innen und Revierleiter übergeben, welche sie an den Hochständen montieren. Diese Fledermausbretter dienen den spaltennutzenden Arten als wichtige und sichere Unterkunft. Die regelmäßige Wartung stellt sicher, dass die Tiere diese Quartiere über viele Jahre hinweg jeden Sommer erneut nutzen können.

Lieblingsspeise: Gelsen und andere Fluginsekten 

Weltweit wurden bislang rund 1.460 Fledermausarten beschrieben. Sie stellen somit die zweitgrößte Säugetierordnung nach den Nagetieren dar. Mit einer etwa 70 Millionen Jahre zurückreichenden Evolutionsgeschichte verwundert es nicht, dass man unter Fledermäusen verschiedenste Nahrungsspezialisierungen finden kann. Während man in den Tropen neben Insektenjägern auch hoch spezialisierte Fruchtfresser, Nektarlecker, Amphibien- und Fischjäger und sogar Vampire finden kann, ernähren sich europäische Fledermausarten nahezu ausschließlich von Insekten. Eine kleine Mückenfledermaus etwa (Pipistrellus pygmaeus) kann in einer einzigen Nacht bis zu 3000 etwa mückengroße Insekten fressen!

So können Sie heimische Fledermäusen helfen:

Wenn Sie Fledermäuse in Ihrem eigenen Garten fördern und schützen möchten, dann verzichten Sie auf Insektengift! Zusätzlich können Sie Ersatzquartiere anbieten – letztere kann man auch ganz leicht selber bauen. Hier finden Sie eine Bauanleitung.

Bitte beachten Sie die katzen- bzw. mardernsichere Anbringung der Ersatzquartiere: Diese sollten mindestens 2,5m über dem Boden montiert werden und einen freien Anflug ermöglichen.

Weitere Infos zu Fledermäusen:

In unserer neuen Broschüre „AKTIV für Fledermäuse“ finden Sie Wissenswertes, Artensteckbriefe und weitere Anregungen für einen fledermausfreundlichen Garten. Hier finden sie Möglichkeiten zum Download oder zur Bestellung.

Tipp:

Wenn Sie mehr über Fledermäuse erfahren möchten, dann nehmen Sie an einer unserer Fledermausführung teil. Hier finden Sie die Termine.

 

Ansprechpartnerin: Claudia Kubista

Claudia Kubista
Claudia Kubista


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