Die Auwald-Lebensräume in ihrer gesamten Wirkungsweise zu verstehen, ist eine große Herausforderung und besonders in einem Nationalpark sehr wichtig.
Der Wunsch, die Natur sich selbst zu überlassen und jeden menschlichen Eingriff zu vermeiden, ist ein Ideal, das in der Praxis nicht funktioniert. Zu kleinräumig ist das Schutzgebiet, zu stark der Einfluss aus der unmittelbaren Umgebung, zu markant sind die Spuren der Vergangenheit und die Interessen der Gegenwart.
Ob Hochwasserschutzdamm, Treppelweg, Schifffahrtsrinne, Verkehrsbrücken, Uferstraßen, oder Donauradweg, Gas-Pipeline, Stromleitungen und Ausflugsverkehr - jedes Detail wirkt auf den Lebensraum ein.
Die Schwierigkeit liegt darin, der Wildnis möglichst nahe zu kommen – so, als gäbe es keinen menschlichen Einfluss, gleichzeitig aber doch einzugreifen, um die negativen Kräfte möglichst gut abzufedern. Die Liste der notwendigen Aktivitäten ist lang. Dabei gilt es nicht nur Spuren früherer Nutzungen aktiv zu beseitigen, sondern auch bestehende und zukünftige Ansprüche in den Nationalpark zu integrieren.
Die Österreichischen Bundesforste sind als größter Grundbesitzer seit der Gründung 1996 aktiv in das Management des Nationalparks Donau-Auen eingebunden und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung dieser Aufgaben.
Planung, Organisation und Durchführung von naturräumlichen Maßnahmen haben in der Forstwirtschaft eine lange Tradition. Im Nationalpark Donau-Auen unterstützen die Bundesforste mit diesem Know-how die Nationalparkverwaltung bei der Lebensraumerhaltung und –verbesserung, bei Artenschutzprojekten sowie bei Forschung und Monitoring. Die Bundesforste betreuen im Nationalpark Donau-Auen mehr als 3300 Hektar Wald, über 100 Wiesen im Ausmaß von 500 ha und rund 1200 ha Fischereigewässer, von denen 70 % als Schongebiet ausgewiesen sind.
Der Nationalpark als Treffpunkt zwischen Mensch und unversehrter Natur bedarf besonderer Besucherbetreuung und -lenkung. Die MitarbeiterInnen der Österreichischen Bundesforste kümmern sich um die Errichtung und Erhaltung von Infrastruktur und Besuchereinrichtungen, den Erhalt und Ausbau von Rad- und Wanderwegen, die Betreuung von Freilandexkursionen oder den aktiven Gebietsschutz. Bei der Durchführung von Nationalparkführungen und Exkursionen arbeiten die Bundesforste eng mit der Nationalparkverwaltung Donau-Auen zusammen.
Neben der Natur gilt unsere Aufmerksamkeit auch der Erhaltung von Schloss Eckartsau und dem umliegenden Landschaftspark (27 ha). Dazu gehören laufende Wartungsarbeiten und die Renovierung von Gebäudeteilen. In den letzten Jahrzehnten wurden reichlich Zeit als auch Mittel investiert, so dass sich das geschichtsträchtige Gebäude in einem beispielhaften Zustand befindet. Ein Anliegen ist auch die Weitergabe unseres Wissens. Laufend wird an Verbesserungen und Ideen gearbeitet, die den Gästen die Ereignisse vergangener Epochen lebendig vor Augen führen sollen. Veranstaltungen aller Art sorgen für die Belebung der ehrwürdigen Mauern. Die reibungslose Abwicklung – seien es offizielle Anlässe oder private Festlichkeiten - zählt zu unserer täglichen Arbeit.