Die Donau ist das Herzstück dieser Landschaft und bestimmt mit ihrer Dynamik und Kraft alle Lebensbereiche des Auwaldes. Wenn sie Wien verlässt, bringt sie das Wasser von rund 100.000 km2 Einzugsgebiet mit.
Die Schneeschmelze sowie unterschiedliche Witterungsverhältnisse sorgen für enorme Pegelschwankungen und bringen auch Unmengen an Sedimenten mit. Der Fluss arbeitet unentwegt, schüttet Inseln und Schotterbänke auf, formt das Gelände des angrenzenden Auwaldes mit den dazugehörigen Nebenarmen und nimmt Einfluss auf das Grundwasser der Region.
Die Vielfalt der dadurch geschaffenen Lebensräume ist so abwechslungsreich wie das dazugehörige Leben: trägfließende Altarme oder kräftig durchströmte Seitenarme, Feuchtwiesen aber auch Trockenrasen, dichte Hartholz-Auen ebenso wie lockere Weidenbestände im Schwemmbereich.
Das Wechselspiel der Natur sorgt für hohe Artenvielfalt und –dichte auf engstem Raum. Hier versammeln sich über 700 höhere Pflanzenarten, rund 120 Brutvogelarten, 60 Fischarten und eine unüberschaubare Zahl an wirbellosen Tieren, darunter zahlreich bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Auf einer Fläche von rund 11.000 Hektar kann man dieses faszinierende Kaleidoskop des Lebens bewundern. 9.300 Hektar davon wurden 1996 zum Nationalpark erklärt. Für diesen Teil gelten besonders strenge Schutzkriterien. Die Bundesforste stellen als größter Grundbesitzer rund die Hälfte dieses Schutzgebietes und arbeiten vor Ort an der Erhaltung des Nationalparks mit.