Seit rund 35 Jahren wurden im Schlossgraben von Schloss Lamberg Alpensteinböcke gehalten. 2013 wechselten sie den Besitzer und wurden an die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) als Eigentümer des Schlosses sowie die Stadt Steyr übergeben. Zuletzt wohnten drei Tiere im Gehege des Schlossgrabens: Ein 23-jähriger Steinbock, eine 8-jährige Geis und ihr Nachwuchs. Nach dem Ableben des Altbocks haben sich die Bundesforste in Abstimmung mit der Stadt Steyr dazu entschlossen, ein neues Zuhause für die zwei verbliebenen Tiere zu suchen.

Die Steinböcke haben eine historische Vergangenheit im Schlosss Lamberg, jedoch wurde die Haltung im Schlossgraben auch immer wieder kontrovers diskutiert. Vor allem im Sommer, wenn der Schlossgraben zum Schauplatz diverser Veranstaltungen wurde, waren hohe Auflagen notwendig, um die Tiere so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. „Das Wohl der Tiere liegt uns am Herzen. Darum haben wir in Abstimmung mit Wildtierexperten nach einer zeitgemäßeren Unterbringungsmöglichkeit für die Steinböcke gesucht“, erklärt Karin Oberaigner, Leiterin des ÖBf-Forstbetriebs Steyrtal, die Gründe für die Umsiedlung.

Neues Zuhause im Cumberland Wildpark Grünau

Dieser Tage wurden die Geis und ihr 3-jähriger Steinbock in den Cumberland Wildpark Grünau inmitten der Wälder und Gebirge des Almtals übersiedelt. Sie bewohnen ab sofort ein naturnahes, ca. 4000 m² großes Wildgehege gemeinsam mit zehn weiteren Artgenossen. „Wir freuen uns, dass wir einen so guten, artgerechten Platz für die Tiere gefunden haben, wo sie hoffentlich noch viele Jahre verbringen werden“, so Oberaigner. Aufgrund seines noch jungen Alters besteht für den 3-jährigen Lamberger Steinbock in Zukunft sogar die Möglichkeit einer späteren Auswilderung in die freie Wildbahn. Der Wildpark arbeitet bei zahlreichen Artenschutzprojekten mit und stellt auch immer wieder Tiere für Auswilderungen zur Verfügung.

Auch wenn die Steinböcke als beliebte Attraktion den Besucherinnen und Besuchern von Schloss Lamberg sowie der Steyrer Bevölkerung fehlen werden: Alle, die den Tieren auch gern zukünftig einen Besuch abstatten möchten, haben im Wildpark weiterhin die Möglichkeit dazu.