Rätselhafter Wienerwäldler - Wer bin ich?

Der Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa)
Der rätselhafte Wienerwäldler des Monats ist diesmal ein Schmetterling aus der Familie der Bärenspinner.
Genau genommen ist der Zimtbär ein zimtfarbener Nachtfalter. Man kann ihn in den späten Abendstunden an Waldrändern und auf Wiesen und Weiden antreffen, sogar bis in 3.000 m Höhe.
Schmeckt gar nicht fein
Der appetitlich klingende Name täuscht jedoch. Vögel merken rasch, dass Zimtbären völlig ungenießbar sind. Weder der Schmetterling noch dessen Raupen sind zum Verzehr geeignet. Vielleicht würde die Bezeichnung „Rostflügelbär“, die ebenfalls gebräuchlich ist, seinen Geschmack besser beschreiben?
Kein Feinschmecker
Bei den Zimtbären überwintern die Raupen. Die erste Generation der Falter erscheint dann von Mitte April bis Anfang Juni, die zweite im Juli oder August. Diese ist besonders zahlreich: Bis zu 500 Eier werden an der Blattunterseite von Futterpflanzen abgelegt. Wählerisch ist der Zimtbär dabei nicht. Ob Brennnessel, Spitzwegerich, Brombeere oder Schlehe – den Raupen schmeckt alles, was so am Weg- oder Ackerrand wächst.
In höheren Lagen der Alpen reicht die Anzahl der warmen Tage, in denen genügend Futterpflanzen vorhanden sind, nur für eine Schmetterlings-Generation.






Der Zimtbär ist eine häufige, weit verbreitete Art. Er kommt in fast ganz Europa, Zentralasien und Nordafrika vor.
Foto: wikimedia commons, Ben Sale 35660677260
Der lateinische Namenszusatz des Zimtbären (Phragmatobia fuliginosa) bedeutet „rußig“ – auch nicht gerade appetitanregend.
Foto: Wikimedia commons, Katya from Moscow, Russia 16486067123
Die Raupen der 2. Generation suchen sich für die Überwinterung ein Versteck. Dabei unternehmen sie oft größere Wanderungen und sind erstaunlich flott unterwegs.
Foto: Wikimedia commons, Accipiter (R. Altenkamp, Berlin) 090621