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Wilde Hühner im Anflug: Bundesforste errichten Flugschanzen für Raufußhühner

Utl.: Bundesforste ziehen Zwischenbilanz zur Halbzeit ihres größten Naturschutzprojektes – 450 Hektar Lebensraum für Auer- und Birkwild vernetzt – 30 Biotope angelegt – Zehn Moore revitalisiert

Birkhahn im Landeanflug
Birkhahn im Landeanflug (c) ÖBf-Archiv/Thomas Kranabitl

Raufußhühner wie etwa der stattliche Auerhahn haben es oft nicht leicht. Maximal fünf Kilometer weit reicht sein Flug- und Bewegungsradius, bei dem es allerdings zahlreiche – meist von Menschenhand geschaffene – Hindernisse zu überwinden gilt. Im Rahmen ihres EU-LIFE+ (L’Instrument Financier pour l’Environement) Projektes „Naturwald, Moore und Lebensraumverbund“ im Ausseerland (Stmk.) verbessern und vernetzen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) wertvolle Wald-Lebensräume dieser und anderer schützenswerter Tier- und Pflanzenarten. „Seit Projektbeginn 2013 haben wir auf einem Gebiet von rund 24.000 Hektar zahlreiche Naturschutzmaßnahmen zur Förderung der heimischen Artenvielfalt umgesetzt und die Wälder in der Region ökologisch weiterentwickelt“, zieht ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager erste erfreuliche Zwischenbilanz. Das LIFE+ Projekt im Ausseerland ist das bisher größte Naturraummanagement-Projekt in der Geschichte der Bundesforste und läuft über einen Zeitraum von sechs Jahren. Insgesamt 450 Hektar Waldlebensraum für Raufußhühner wie Auerhahn oder Birkhuhn werden zwischen steirischem Dachsteinplateau und Totem Gebirge artgerecht gestaltet und verbunden. „Für nachhaltigen Schutz wollen wir diese Flächen auch als Natura-2000-Gebiete ausweisen“, kündigt Freidhager an. Darüber hinaus werden dieser Tage weitere 15 Biotope für gefährdete Amphibien angelegt und Maßnahmen gesetzt, um zehn Moor-Landschaften wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.

450 Hektar Öko-Highway mit Landebahn für Raufußhühner

Die Gebiete am östlichen Dachstein und im steirischen Toten Gebirge gelten als international anerkannte Gebiete für Raufußhühner. Die Auswirkungen des Klimawandels sowie menschliche Eingriffe ins Ökosystem haben ihren ursprünglichen Lebensraum aber bereits deutlich eingeschränkt. „Wir errichten diesen Vogelarten daher eine Art „Öko-Highway“ zwischen den Gebirgszügen über den besiedelten Talraum hinweg“, so der Vorstand. Insgesamt neun so genannte Trittsteine, das sind natürliche Erhebungen wie etwa der Radling oder die Berger Alm, gestalten die Bundesforste vor allem für die Ansprüche des sensiblen Auerwilds: Für offenere Wälder wurden gezielt Bäume entfernt und Heidelbeersträucher als wichtige Nahrungsquelle gefördert. Lichtungen dienen den Vögeln als Balzfläche für ihr imposantes Paarungsverhalten. „Damit das verhältnismäßig schwere Auerwild die Trittsteine auch anfliegen kann, haben wir eigene, gut einsehbare Lande- und Abflugbahnen angelegt und diese von Bäumen, Ästen und hohen Sträuchern befreit“, erklärt Freidhager. Das Birkwild wiederum profitiert von den von Bewuchs befreiten Almflächen, die es für die Partnersuche nutzt. Auf Einladung der Bundesforste überzeugten sich vergangene Woche mehr als 150 nationale und internationale Raufußhuhn-ExpertInnen von den Lebensraum verbessernden Maßnahmen vor Ort.

30 Biotope für gefährdeten Alpen-Kammmolch

Für geschützte Amphibienarten wie den seltenen Alpen-Kammmolch oder die Gelbbauchunke errichten die Bundesforste insgesamt 30 Biotope in einem rund 250 Hektar großen ÖBf-Gebiet. Die letzten 15 dieser Tümpel werden dieser Tage zwischen Bad Aussee und Bad Mitterndorf fertiggestellt. Mit einer Wasseroberfläche von durchschnittlich 100 m² und einer Tiefe von bis zu 150 cm bieten sie Alpen-Kammmolch und Gefährten als Laichgewässer optimale Bedingungen für die Fortpflanzung im kommenden Frühjahr. Der so entstehende „Mitterndorfer Biotop-Verbund“ wird ebenso als neues Natura-2000-Gebiet ausgewiesen.

Zehn Moore revitalisiert

Intensive Nutzung und die Auswirkungen des Klimawandels lassen auch zahlreiche wertvolle Moor-Ökosysteme im Ausseerland zunehmend austrocknen und zuwachsen. In zehn ÖBf-Moorgebieten wie dem Nagelmoos oder dem Langmoos haben Forstfacharbeiter der Bundesforste und freiwillige HelferInnen daher von Hand zehntausende Fichten- und Faulbäume entfernt und ziehen nun zusätzlich Lärchenwände in die Moore ein. Indem diese Wasser aufstauen, tragen sie dazu bei, den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen und das Torfwachstum zu fördern. „Moore sind nicht nur wertvolle Ökosysteme und Hotspots der Artenvielfalt, sondern spielen auch als CO2-Speicher eine große Rolle. Ein Hektar intaktes Moor speichert rund 1,5 Tonnen CO2 pro Jahr – in etwa so viel, wie ein Jahr Autofahren im Durchschnitt verursacht“, weiß Freidhager.

Größtes Naturraum-Management Projekt der Bundesforste

Das LIFE+ Projekt „Naturwald, Moore und Lebensraumverbund“ der Bundesforste im Ausseerland läuft insgesamt über einen Zeitraum von sechs Jahren – von 2013 bis 2019 und erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von rund 24.000 Hektar vom steirischen Dachsteinplateau bis zum Toten Gebirge. Das Projektvolumen beträgt rund 5,7 Mio. Euro. Rund die Hälfte wird über das EU-Programm LIFE+ finanziert, mehr als ein Drittel bringen die Österreichischen Bundesforste in Eigenleistung ein. 


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LIFE+ Projekt Ausseerland

Rückfragehinweis:
Österreichische Bundesforste
Andrea Kaltenegger, Unternehmenskommunikation
Pummergasse 10-12, 3002 Purkersdorf
T +43 (0)2231 600-1521
andrea.kaltenegger [AT] bundesforste [.] at
www.facebook.com/bundesforste 

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