Naturschutzbund Österreich und ÖBf
Der Österreichische Naturschutzbund und die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) sind seit dem Jahr 2000 Kooperationspartner und engagieren sich gemeinsam für den Schutz von Tier- und Pflanzenarten. Unterschiedlichste Naturschutzaktionen wie die Baumpension, WassErleben, Natur findet Stadt, Überleben und vielfaltleben sollen Bewusstsein für die Natur bilden und werden außerdem durch interessante Naturschutzaktivitäten auf ÖBf-Flächen begleitet. Weitere Informationen zum Österreichischen Naturschutzbund
Der Naturschutzbund Östereich und die ÖBf organisieren die unterschiedlichsten Naturschutzaktivitäten in ÖBf-Revieren und darüber hinaus: Im Jahr 2018 wurde zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Forstfachschule Traunkirchen ein besonderes Projekt begonnen: Im Forstbetrieb Traun-Innviertel wird im Frühjahr 2019 in Kooperation mit dem Naturschutzbund eine Wiese für Wildbienen aufgewertet.
Als Vorbereitung darauf gab es einen spannenden Vortrag vom Wildbienenexperten Johann Neumayer. Dabei lernten die SchülerInnen unterschiedliche Arten und Ansprüche der Wildbienen kennen sowie Näheres zu den wertvollen Leistungen, die sie für unser Ökosystem erbringen. Der Fokus lag außerdem auf den Besonderheiten eines Wildbienen-Lebensraums und den Spezialisierungen der Arten auf bestimmte Pflanzen.
Die ÖBf unterstützten den 46. Naturschutztag des Naturschutzbundes zum Thema "Barrierefrei". Auf dem Weg zu einer besseren Lebensraumvernetzung wurden bei der Tagung planerische und fachliche Grundlagen vermittelt, Lösungsansätze und Handlungsspielräume diskutiert und beispielhafte Initiativen gezeigt. Die Vorträge zum Nachlesen und Eindrücke finden Sie hier.
Gut gemacht Initiativen: Auch im Jahr 2017 arbeiteten die Bundesforste an einem wichtigen Naturschutzprojekt weiter: Schneeball und Speierling kommen zurück in Österreichs Wälder. Bis 2020 werden selten gewordene Bäume und Sträucher in allen Revieren gepflanzt - 35 Baumarten in 5 Jahren und insgesamt 100.000 Stück sollen es werden.
Außerdem: Bundesforste und Naturschutzbund haben in den Donauauen ein Pilotprojekt zur Mähgutübertragung durchgeführt - mit Erfolg, wie eine Erhebung auf der ehemals artenarmen "Empfängerfläche" nach zwei Jahren gezeigt hat. 2015 wurde auf einer Wiese der ÖBf im Nationalpark Donau-Auen die Methode der Mähgutübertragung getestet. Kartierungen zwei Jahre später zeigen nun, dass auf der „Empfängerfläche“ um etwa 35 % mehr Arten aufkommen als auf Vergleichsflächen, darunter sogar landesweit bedrohte. Als günstig erwies sich das Vorkommen des semiparasitischen Kleinen Klappertopfs, von dem konkurrenzschwächere Arten profitieren, weil er die Wurzeln dominanter, hochwüchsiger Pflanzen anzapft. Das Projekt bestätigt damit die Mähgutübertragung als eine effektive - aber sehr aufwändige - Methode zur Wiesenrückführung. Weitere Infos finden Sie hier.
Gemeinsam mit dem Naturschutzbund haben die Österreichischen Bundesforste am Thema Wildbienen weitergearbeitet. So wurde in einem Revier im Forstbetrieb Flachgau-Tennengau eine Pflegeaktion zur Förderung der Wildbienen am Waldrand umgesetzt. Diese Aktion stand unter dem Motto "NATUR VERBINDET: jeder Quadratmeter zählt!". Mehr Infos zur Kampagne
Der | naturschutzbund | möchte im Rahmen der mehrjährigen Kampagne NATUR VERBINDET gemeinsam mit den ÖBf, den Landwirtschaftskammern und vielen anderen Partnern für eine artenreiche Kulturlandschaft in Österreich werben. Im Zentrum der Kampagne steht der Aufruf an Grundbesitzer, ihre Naturflächen zu präsentieren. Ziel ist es, möglichst viele Blühflächen, wie Wildblumenwiesen, bunte Straßenränder und Bahndämme, Weg- und Ackerraine, Hecken, naturnahe Waldränder und Ufergehölze zu schaffen und zu erhalten. Mehr Infos zur Kampagne
Gemeinsam mit dem Naturschutzbund haben die Österreichischen Bundesforste nun unter dem Titel „Aktiv für Auen“ eine neue Fachbroschüre zum Thema herausgebracht. Vom Nationalpark Donau-Auen, einer der letzten intakten Auenlandschaften Mitteleuropas, bis hin zu kleinen bachbegleitenden Auwäldern betreuen die Bundesforste ein breites Spektrum an wertvollen und schützenswerten Lebensräumen. In den vergangenen Jahrzehnten sind durch zahlreiche Eingriffe wie Intensivierung der Landnutzung oder Flussbegradigungen rund dreiviertel des heimischen Auenbestandes verschwunden. „Das aktuelle Aueninventar weist für Österreich rund 820 Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 95.000 Hektar aus“, erklärt Naturschutzbund-Präsident Roman Türk, „nur noch rund die Hälfte davon kann als ökologisch intakt bezeichnet werden.“ Zur Broschüre geht es hier entlang.
Insgesamt werden in vier ausgewählten Auen-Schutzgebieten in Niederösterreich (Nadelburger Au bei Wiener Neustadt), Oberösterreich und Salzburg (Auen entlang der Salzach) sowie in der Steiermark (Au im Einzugsgebiet von Salza und Enns) jeweils 100 junge Schwarzpappeln gepflanzt. Die Auen-Standorte werden anhand des im Auftrag des Lebensministeriums entwickelten Auen-Inventars, einer Übersicht aller schützenswerten Auen-Landschaften in Österreich, ausgewählt. Abgestimmt auf die Besonderheiten der Region werden nur Schwarzpappelpflanzen aus passenden Saatgutbeständen des Bundesamts für Wald gesetzt. So werden ausschließlich Jungbäume gepflanzt, die auch von Natur aus schon in der Region heimisch sind.
Eine Basis der gemeinsamen Bemühungen ist das österreichische Aueninventar mit rund 820 Auen-Gebieten. Zum Teil wissen die Grundbesitzer und Bewirtschafter nicht, wie wertvoll die Lebensräume sind, die sich in ihrer Obhut befinden. Dementsprechend drohen die Anforderungen von Au-Lebensräumen zu wenig in der Bewirtschaftung berücksichtigt zu werden. Auch die Bundesforste als Besitzer bedeutender Auenflächen tragen zu deren Erhaltung bei. Um diese auch entsprechend wahrnehmen zu können, wurden einerseits umfassende Information aufbereitet aber auch konkrete Maßnahmen z.B. im Bereich Schwarzpappel-Schutz umgesetzt.
Über 170 Teilnehmer mit unterschiedlichsten Interessen nahmen an der Tagung teil. Das breite Teilnehmerfeld bot die Möglichkeit, viele verschiedene Themen anzusprechen und zu diskutieren. Es gab interessante Referate zu diversesten Themen, Gesprächsrunden, eine sehr angeregte Diskussion mit dem Publikum und als krönenden Abschluss eine Podiumsdiskussion mit einer Reihe von Vertretern aus verschiedenen Interessensgruppen.
Am ersten Abend fand ein Quiz statt, in dem es darum ging, den Wald mit allen Sinnen zu kennen. Nach diesem lockeren Einstieg bot die Tagung sehr viel Raum für Gespräche, Fragen und Diskussionen und wurde von allen Teilnehmerfeldern sehr gut angenommen. Gesprächsrunden mit anschließender Diskussion im Plenum fanden zu den Themen "Klimaschutz vs. Naturschutz?", "Natur braucht Fläche" und "Artenreiche Wälder fördern" statt. Weiters gab es Vorträge aus der Praxis zu den Themen "Altbaumprojekt Burgenland", "Naturschutz im ÖBf-Revier", "Naturschutz-Schutz-Wald" und "Forstwirtschaft auf Natura 2000 Flächen".