Wald der Zukunft

Dem Klimawandel gewachsen

 

Wetterextreme wie Trockenheit, Hitze, Windwürfe und der Waldschädling Borkenkäfer: Die Klimakrise hinterlässt in Österreichs Wäldern bereits deutlich sichtbare Spuren. Diesen weitreichenden Herausforderungen begegnen die Bundesforste mit einer aktiven Waldbewirtschaftung unter dem Motto „Wald der Zukunft“. Denn nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald kann die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Ansprüche, die wir Menschen an ihn stellen, in Anbetracht steigender Temperaturen auf lange Sicht erfüllen.

Der Wald muss ein Alleskönner sein – heute und vielmehr noch in Zukunft: Er liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, speichert CO2, sorgt für Artenvielfalt, schützt Siedlungen vor Naturgefahren und ist ein wichtiger Erholungsraum und Arbeitsplatz. Damit er diese Leistungen weiterhin erbringen kann, müssen wir unsere Wälder schon heute an zukünftige klimatische Bedingungen anpassen.

Der Wald der Zukunft ist ein bunter und artenreicher Mischwald, der widerstandsfähig gegenüber Klima- und Umwelteinflüssen ist. Die Natur nachhaltig nützen und sie gleichzeitig schützen ist das Credo einer modernen und nachhaltigen Forstwirtschaft.

 

Unsere Standpunkte zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung

 

Bioökonomie

Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz ist in Österreich für die Transformation der Wirtschaft in Richtung Bioökonomie unverzichtbar. Wenn Holz zu langlebigen Produkten verarbeitet wird, bleibt das CO2 über lange Zeit weiter in ihm gespeichert. Die thermische Verwertung von Waldbiomasse liefert einen Beitrag zur Energiewende. Weiters kann durch Forschung, Entwicklung und Innovation der Ersatz von energieaufwändig hergestellten Materialien durch den nachwachsenden Rohstoff beschleunigt werden. So lassen sich CO2-Emissionen und gleichzeitig die Importabhängigkeit im Energiesektor reduzieren.

Biodiversität

Integrative Forstwirtschaft, also nützen und schützen auf einer Fläche, trägt zur Biodiversität bei. Zusätzlich zu den Waldbewirtschaftsungsplänen entwickeln die Bundesforste auch eigene Öko-Pläne zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt für jedes Forstrevier. So wird Totholz in ausreichender Menge im Wald belassen oder werden Biotopbäume bei der Holzernte gezielt stehen gelassen. Altholzinseln, wenige Hektar große Gebiete, in denen bewusst auf forstliche Nutzung verzichtet wird, dienen Fauna und Flora als Rückzugsorte und der Vernetzung von Lebensräumen. Seltene Baum- und Straucharten, blütenreiche Waldränder sowie eigens angelegte Amphibiengewässer erhöhen die Vielfalt des Lebensraumes.

CO2-Speicher

Mit einer naturnahen, nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern werden ein laufender Zuwachs und damit eine kontinuierliche Kohlenstoffbindung im Holz sichergestellt. Nutzungsfrei gestellte Wälder bauen zwar im Vergleich zu bewirtschafteten Wäldern über einen gewissen Zeitraum größere Vorräte auf, kommen aber früher oder später in einen Gleichgewichtszustand, in dem sie ihre Kohlenstoff-Senkenleistung verlieren, weil Auf- und Abbauprozesse einander die Waage halten. Mindestens ebenso wichtig – oder sogar noch wichtiger – als den Wald als „Kohlenstofflager“ zu betrachten ist die effiziente Holzverwendung, denn in Holzprodukten bleibt CO2 weiter gebunden.

Arbeitsplätze und Wertschöpfung

In der Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Wertschöpfungsketten werden Arbeitsplätze in signifikantem Umfang sichergestellt. Der große volkswirtschaftliche Vorteil liegt darin, dass die Arbeitsplätze auch in ländlichen, oft strukturschwachen Regionen zu finden sind und sich nicht auf die Zentralräume beschränken. Zudem tragen die hervorgebrachten Produkte und Dienstleistungen bedeutend zu ökonomischen Erfolgen aller beteiligten Akteur*innen sowie zu direkten und indirekten Steuerleistungen bei. Bedeutende Arbeitsmarktimpulse im Sinne der Bioökonomie können insbesondere von einer Intensivierung des Holzbaus ausgehen.

Klimafitter Wald

Unsere Wälder sind massiv von den Folgen des Klimawandels betroffen. Die Bundesforste haben daher in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung für alle 120 Forsterviere eigene Pläne für den Wald der Zukunft entwickelt, um die Wälder schon heute auf kommende klimatische Bedingungen vorzubereiten. Im Wald der Zukunft gibt es unterschiedliche Baumarten, die von Natur in der Region vorkommen und Bäume unterschiedlicher Altersklassen. Forciert wird die sogenannte Naturverjüngung: Keimen junge Bäume aus den Samen der Altbäume im Wald, sind sie bestmöglichen an ihre Umwelt angepasst. Ein für das Ökosystem verträglicher Wildstand ist dafür Voraussetzung.

Schutzwald

Gerade im Gebirgsland Österreich schützen Wälder vor Lawinen, Steinschlag, Murenabgängen und Bodenabtrag und verringern durch ihr Rückhaltevermögen die Hochwassergefahr. Die Anforderungen an ihre Leistungsfähigkeit steigen aber ständig, weil als Folge des Klimawandels Wetterextreme immer stärker und häufiger auftreten. Lange Trockenperioden, Schädlingsbefall und neuerdings auch Waldbrände bringen die Schutzwälder im Gebirge gehörig unter Druck. Eine aktive Bewirtschaftung ist daher unerlässlich, um die Leistungsfähigkeit der Schutzwälder gerade in den Alpentälern zu erhalten, und darüberhinausgehend auch um vieles kostengünstiger und naturnäher als technische Wildbach- und Lawinenverbauungen. 

Erholung und Gesundheit

Immer mehr Menschen suchen im Wald Erholung oder gehen unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten nach. Spürbar ist dies durch die zunehmende Urbanisierung vor allem in der Nähe von Ballungsräumen. Der Steigerung von persönlichem Wohlbefinden und Förderung der Gesundheit dient eine breite Palette von Möglichkeiten und Angeboten. Der Großteil davon ist an eine Erschließung des Waldes durch Forststraßen, Wege und Pfade gebunden. Die Waldbesitzer*innen sind sowohl bezüglich Wegehalterhaftung als auch dem Interessenausgleich in der Verantwortung, ohne dafür eine Abgeltung zu erhalten.

Eine umfangreiche Publikation, die sowohl in deutsch als auch englisch verfügbar ist (siehe Publikationen), informiert umfassend über unsere Standpunkte für eine aktive Waldbewirtschaftung:
Standpunkte zu einer aktiven Waldbewirtschaftung (pdf)
Viewpoints on active forest management (pdf)

Auch auf allen Social Media Kanälen gibt es aktuell einen inhaltlichen Schwerpunkt dazu.



Danke für die Zusammenarbeit an:

Christoph Toma-Schönbäck: 3D-Filmproduktion, Videos
Roland Radschopf: Lead Agency, Publikation & Videos

Limesoda: Social Media Kampagne
Liechtenecker: Website www.wald-der-zukunft.at

https://www.wald-der-zukunft.at/

Wir bauen den Wald der Zukunft

Entdecken Sie den Wald von 2100 im interaktiven Wald oder testen Sie im Quiz, ob Sie schon klimafit sind - hier auf unserer aktuellen Themenseite.

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