Bewiesene Tat(zen)sache: Neue Wildkatzen-Sichtungen in Bundesforste-Wäldern in Kärnten
Auch wenn sie in Österreich nach wie vor als ausgestorben oder verschollen gilt: In Kärnten gibt es zahlreiche Nachweise, dass sich die Wildkatze ihren Lebensraum zurückerobert. Erst jüngst gelangen eindeutige Wildkamera-Fotos, die belegen, dass die scheue Jägerin im Bundesforste-Revier Hermagor eine Heimat gefunden hat.
Wildkatzen-Sichtung in einer Fotofalle, (c) Felis
Wildkatze, Felis Silvestris (c) ÖBf/W. Simlinger
Lebensraum der Wildkatze (c) ÖBf/C. Panzer
Wildkatzenheimat Kärnten
In den Bundesforste-Wäldern um Hermagor findet die Europäische Wildkatze (Felis silvestris), welche hohe Ansprüche an ihren Lebensraum stellt, äußerst gute Bedingungen vor: Die Wälder werden naturnah bewirtschaftet, es gibt ausreichend Totholz als Versteckmöglichkeit und generell wird ein großes Augenmerk auf einen bunten und artenreichen Mischwald gelegt, in dem seltene Arten – wie auch die scheue Wildkatze – einen passenden Lebensraum finden.
Im ÖBf-Forstrevier Hermagor, nahe des Pressegger Sees gingen nun zwei Exemplare in die Fotofalle. In den strukturreichen, weitläufigen Wäldern ist ausreichend Platz für den nötigen Lebensraum der typischen Einzelgänger. „Die Bilder sind der beste Beweis dafür, dass naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und die Förderung der Biodiversität und des Artenschutzes Hand in Hand gehen“, zeigt sich Antje Güttler, ÖBf-Betriebsleiterin Kärnten-Lungau über die Rückkehr der Wildkatze erfreut.
Projekt „Wald-Wildkatze-Wiederkehr“
Im Projekt „Wald-Wildkatze-Wiederkehr“ arbeitet „Felis – Verein zur Förderung der Europäischen Wildkatze in Österreich“ daran, den aktuellen Status der Wildkatze in Österreich zu erheben. Darunter fällt sowohl die Verbreitung als auch die Einschätzung ihrer aktuellen Situation, die mit Hilfe von Wildkameras und mit Baldrian besprühten Lockstöcken auf Waldflächen im Untersuchungsgebiet erhoben werden. „Seit Frühjahr 2023 sind im Forstrevier Hermagor Wildkameras platziert. Bereits bei der ersten Kontrolle waren zwei Aufnahmen von Wildkatzen dabei“, freut sich der Wildkatzenexperte Peter Gerngross, der gemeinsam mit Dr. Leopold Slotta-Bachmayr das Projekt verantwortet und seit vielen Jahren eng mit den Bundesforsten kooperiert. Harald Zollner, Revierleiter des ÖBf-Forstreviers Hermagor ergänzt: „Wir engagieren uns seit Langem für die Rückkehr der Wildkatze und halten die Augen auf unseren Reviergängen stets offen.“ Aufgrund vermehrter Nachweise in Kärnten liegt eben dort ein geographischer Schwerpunkt der Bestandserhebung.
Die Österreichischen Bundesforste engagieren sich, wie auch Peter Gerngross und Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, bereits seit 2009 über die „Plattform Wildkatze“ für das heimische Wildtier. Die Plattform ist ein Zusammenschluss österreichischer Organisationen*, die sich in enger und langjähriger Kooperation für Schutz und Förderung der Wildkatze in Österreich einsetzen.
Ausführliche Informationen zur Wildkatze sowie die Möglichkeit zur Meldung von Sichtungen sind über die Webseiten www.wildkatze-in-oesterreich.at und https://naturschutzbund.at/wildkatzenmeldung.html möglich. Per E-Mail können Sichtungen auch direkt an Peter Gerngross (peter.gerngross [AT] silvestris [.] at) gemeldet werden.
*Nationalpark Thayatal, Naturschutzbund Österreich, Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände, Alpenzoo Innsbruck, Naturhistorisches Museum Wien und weitere Experten.
Rückfragen und Kontakt:
Österreichische Bundesforste
Andrea Kaltenegger
Unternehmenssprecherin
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