Feuerwehren proben Ernstfall im Stift Millstatt

Eine großangelegte Feuerwehrübung im Stift Millstatt sorgte am Nachmittag des 18. Oktober für ein beeindruckendes Einsatzszenario. Alarmiert wurden alle Freiwillige Feuerwehren der Gemeinden zwischen Spittal an der Drau und Bad Kleinkirchheim. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) als Eigentümerin des 950 Jahre alten Gebäudekomplexes stellten das Stift für diese realitätsnahe Übung zur Verfügung. Ziel war es, das Zusammenspiel der Einsatzkräfte in einem historischen und schwer zugänglichen Gebäude zu trainieren. Ausgelöst wurde die Übung durch die 2023 installierte Brandmeldeanlage, die ein Feuer mit Rauchentwicklung im Dachbereich meldete. Insgesamt waren rund 180 Feuerwehrleute aus 14 Wehren beteiligt.
Herausforderndes Szenario im denkmalgeschützten Stift
Das Übungsszenario sah starke Rauchentwicklung an mehreren Stellen des Daches des bis zu vier Stockwerke hohen Gebäudes sowie eingeschlossene Personen in verschiedenen Gebäudeteilen vor. Aufgrund der historischen Struktur – enge Gänge, steile Treppen und ein nicht befahrbarer Innenhof – gestaltete sich der Einsatz besonders anspruchsvoll. Der nächstgelegene Hydrant lag etwa 70 Meter entfernt. Vier Feuerwehren übernahmen die Löschwasserversorgung aus dem Millstätter See.
Mehrere Atemschutztrupps drangen auf den rund 1.600 Quadratmeter großen Dachboden vor, um die Ursache der Rauchentwicklung zu erkunden – ein sehr kräftezehrender und anspruchsvoller Atemschutzeinsatz für die Freiwilligen. Gleichzeitig wurde mithilfe einer Drehleiter der Löschangriff von außen gestartet.
Einsatzleiter Christian Göckler, Abschnittsfeuerwehrkommandant des Abschnittes Millstatt-Radenthein, betonte: „Es braucht auch derart komplexe Übungen, um die Zusammenarbeit verschiedener Wehren zu festigen und für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein. Dank der großzügigen Bereitstellung des Einsatzortes durch die Bundesforste konnten wir heute wichtige Erfahrungen sammeln, wie mit großen und schwer zugänglichen Gebäuden umzugehen ist. Einen herzlichen Dank an alle freiwilligen Feuerwehrleute, die heute an dieser Übung in ihrer Freizeit teilgenommen haben.“
Umfassende Vorsorge für den Ernstfall
Die Bundesforste haben in den vergangenen Jahren umfassende Brandschutzmaßnahmen im Stift umgesetzt, darunter die Installation einer modernen Brandmeldeanlage und ein Fluchtwegekonzept. Aufgrund des Denkmalschutzes sind zusätzliche bauliche Rettungswege jedoch nicht möglich. „Die Verantwortung für ein 950 Jahre altes Gebäudeensemble, seine Bewohner und Besucher ist sehr groß und erfordert den nötigen Respekt vor der Aufgabe. Das schnelle und professionelle Handeln der Einsatzkräfte beruhigt ungemein. Ich hoffe, dass wir das so nie brauchen werden“, sagte Antje Güttler, Leiterin des Forstbetriebs Kärnten-Lungau der Österreichischen Bundesforste.
Nach rund drei Stunden waren die simulierten Brandherde unter Kontrolle und alle „vermissten“ Personen gerettet. Die anspruchsvolle Übung konnte unfallfrei abgeschlossen werden. Zum gemeinsamen Ausklang luden die Bundesforste die Einsatzkräfte zu einer gemeinsamen Stärkung ein.
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