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Im Amphibien-Spa: Neue Lebensräume für Alpen-Kammmolch, Gelbbauchunke und Co in Oberösterreich

Utl.: Schutz seltener Amphibienarten – Neue und renaturierte Gewässer – Kooperation von Bundesforsten und Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich

Frühlingszeit ist Nachwuchszeit bei Fröschen, Kröten, Molchen, Salamandern und Unken und besonders wichtig, da alle 20 in Österreich lebenden Amphibienarten in ihrem Fortbestand gefährdet sind. Um ihren Laich ablegen zu können, brauchen sie optimale Lebensräume am und im Wasser. Rechtzeitig zu Beginn der Laichsaison stehen den heimischen Amphibien nun durch gemeinsame Projekte der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und der Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich in Summe rund 1.000 m² zusätzliche Wasserflächen zur Verfügung. Neue Teiche und Tümpel als optimaler Lebensraum für die seltenen Tiere wurden unter anderem auf ÖBf-Flächen am Mondsee und im Steyrtal angelegt. „Die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen und der Schutz gefährdeter Tiere, Pflanzen und Lebensräume sind uns sehr wichtig. Mit Kooperationsprojekten wie diesen tragen wir zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt bei“, freut sich Rudolf Freidhager, Vorstand der Bundesforste, die als größter Naturraummanager Österreichs für wertvollen Lebensraum in ihren Wäldern sorgen.

Neue Amphibiengewässer in Scharfling am Mondsee

Das Gebiet südlich von Scharfling am Mondsee (Gemeinde St. Lorenz, ÖBf-Forstrevier Loibichl, Forstbetrieb Traun-Innviertel, Bezirk Vöcklabruck) bietet mit bewirtschafteten Feuchtwiesen, kleinen Vermoorungen und abwechslungsreichen Mischwäldern an sich gute Landlebensräume für Amphibien. Geeignete Laichgewässer in sonniger Lage, fischfrei, aber reich an Unterwasserpflanzen und ausreichend tief, um nicht auszutrocknen, sind allerdings selten. Um den gefährdeten Arten, besonders dem Alpen-Kammmolch, optimale Bedingungen zu bieten, wurden zwei Teiche (ca. 250 m²) und ein Tümpel (ca. 70 m²) neu angelegt sowie zwei bestehende Gewässer revitalisiert. Der bestehende Kammmolchtümpel ist nun besser besonnt und etwa einen halben Meter tiefer, um vorzeitiges Austrocknen zu verhindern. Bei den neuen Teichen kann das Wasser bei Bedarf abgesenkt und eingebrachte Fische, die Laich und Larven fressen würden, entfernt werden. Die erste Bilanz ist positiv: Die Alpen-Kammmolche nutzen den neuen Laichplatz bereits zur Fortpflanzung und auch Erdkröten, Grasfrösche und Gelbbauchunken finden hier optimalen Lebensraum.

Biodiversität durch neue Tümpel am Warscheneck im Steyrtal

Auf Flächen des Naturschutzgebietes Warscheneck Nord (ÖBf-Forstrevier Pyhrn, Forstbetrieb Steyrtal, Bezirk Kirchdorf) setzen die Bundesforste und die Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich regelmäßig Projekte zur Erhöhung der Biodiversität um. Aufgrund der raschen Versickerung der Niederschläge in der karstigen Struktur des Grundgesteins und der oft vorkommenden Austrocknung der nur vereinzelt vorhandenen natürlichen Stillgewässer, war eine Amphibienentwicklung bisher nur bedingt möglich. Nun wurden sechs für Amphibien gut geeignete Kleingewässer geplant, angelegt oder aufgewertet – zwei Tümpel im Unteren Rottal (80 bzw. 100 m² Wasserfläche, 40-50 cm max. Wassertiefe), zwei Tümpel im Loigistal (40 bzw. 100 m² Wasserfläche, 70 cm max. Wassertiefe) und ein Tümpel oberhalb des Windhagersees (50 m² Wasserfläche). Sie dienen jetzt als optimale Lebensräume und Laichgewässer und fördern die lokalen Amphibienbestände. Erste Erfolge sind schon zu verzeichnen: Erdkröten, Bergmolche und Gelbbauchunken sind bereits hier anzutreffen und nutzen die Gewässer auch für den Nachwuchs.

Kammmolchgewässer im Saaßer Forst im Steyrtal

Im Saaßer Forst im Steyrtal (ÖBf-Forstrevier Steyr, Forstbetrieb Steyrtal, Bezirk Steyr-Land) wurde der Lebensraum für Amphibien durch die Revitalisierung von zwei bestehenden Kleingewässern (mit Laub gefüllte, stark beschattete alte Bombentrichter aus dem 2. Weltkrieg mit einer Wasserfläche von 64 bzw. 100 m²) sowie die Neuanlage eines zusätzlichen Gewässers (80 m² Wasserfläche) und etlicher Kleinsttümpel (ca. 1 m²) verbessert. Alpen-Kammmolche finden hier nun geeignete Laichmöglichkeiten und auch andere Arten wie Springfrösche, Grasfrösche, Bergmolche, Teichmolche, Gelbbauchunken, Erdkröten und Feuersalamander profitieren davon.

Gemeinsamer Schutz seltener Amphibienarten

Die Projekte wurden zwischen 2019 und 2022 von den Bundesforsten in Kooperation mit der Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich umgesetzt. Wolfgang Hauer (pensionierter Fischereimeister, Naturfotograph und freischaffender Journalist) war Initiator der Projekte in Scharfling. Die ökologische Bauaufsicht erfolgte großteils durch das Technische Büro Werner Weißmair, gemeinsam mit den Bundesforsten. Weitere Projekte sind in Planung und ein regelmäßiges Monitoring der Amphibienvorkommen wird an den Standorten in Oberösterreich durchgeführt.

Pressefotos

Rückfragehinweis:

Österreichische Bundesforste
Mag.(FH) Birgit Ginzler
Pressesprecherin Natur/Umwelt
Tel. 02231-600-1523
birgit.ginzler [AT] bundesforste [.] at
www.bundesforste.at
www.facebook.com/bundesforste
www.instagram.at/bundesforste

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