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Ein Stück Schlossgeschichte ist wieder daheim

Historisches Aufsteckschild der Turmuhr in Schloss Lamberg kehrt an seinen ursprünglichen Platz zurück

Karin Haselsteiner, Leiterin ÖBf-Forstbetrieb Steyrtal, und Schlosswart Hannes Mitterhuber (c) oebf/W. Simlinger
Karin Haselsteiner, Leiterin ÖBf-Forstbetrieb Steyrtal, und Schlosswart Hannes Mitterhuber (c) oebf/W. Simlinger

Nach langer Zeit ist ein besonderes Detail von Schloss Lamberg nach Steyr zurückgekehrt: Das historische Aufsteckschild des Turmuhrwerks wurde dieser Tage wieder an seinem ursprünglichen Platz im Uhrturm montiert. Das Schloss wird von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) betreut, die das historische Stück angekauft und seine Rückkehr ermöglicht haben. Der markante Uhrturm entstand vermutlich im Zuge des barocken Wiederaufbaus unter Baumeister Johann Michael Prunner in den Jahren 1728 bis 1731. Das gravierte Messingschild stammt aus dem Jahr 1799 und trägt die Signatur des Salzburger Uhrmachers Johann Bentele sen., der die barocke Turmuhr damals umbaute. Solche Aufsteckschilder galten einst als „Visitenkarte“ des Uhrmachers – sie dokumentierten Herkunft und Baujahr und sind heute seltene Zeugnisse historischer Handwerkskunst. Eine Untersuchung des Salzburger Uhrmachers und Historikers Michael Neureiter legt nahe, dass das Aufsteckschild sehr wahrscheinlich zum Turmuhrwerk von Schloss Lamberg gehörte: Das Schild trägt die Wappenhalter der Familie Lamberg und war später zusätzlich mit einem kleinen Bild des Priesters Adolph Kolping versehen – ein Hinweis auf die Verbindung der Familie mit dem katholischen Gesellenverein in Steyr.

Lange Zeit galt das Schild als verschollen. Erst ein Hinweis Neureiters führte zu seiner Wiederentdeckung auf einem Auktionsportal. Nach dem Ankauf durch die Bundesforste konnte es nun an seinen Ursprungsort zurückgebracht werden. „Es ist schön, dass das historische Schild wieder an seinen Platz zurückgekehrt ist. Schloss Lamberg ist ein Stück Geschichte – und es freut uns, wenn wir mit solchen Schätzen auch die kleinen, wertvollen Details bewahren können“, so Karin Haselsteiner, Leiterin des ÖBf-Forstbetriebs Steyrtal.

Schloss Lamberg thront seit Jahrhunderten über dem Zusammenfluss von Enns und Steyr und gehört zu den markantesten Bauwerken Oberösterreichs. Die Liegenschaft befindet sich seit 1955 im Eigentum der Republik Österreich und wird von den Bundesforsten betreut. Diese sind nicht nur der größte Naturraumbewirtschafter des Landes, sondern mit einem Portfolio von über 4.000 Gebäuden – von der Jagdhütte bis zum historischen Schloss – auch einer der größten Immobilienbewirtschafter Österreichs. Insgesamt rund 90 der betreuten Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Um den Erhalt dieser historischen Bauwerke zu sichern, investieren die Bundesforste gezielt in deren Sanierung und Instandhaltung. Auch Schloss Lamberg wurde in den vergangenen Jahren schrittweise renoviert. Exklusive Flächen können seitdem als Event- und Hochzeitslocation angemietet werden. Teile der historischen Räumlichkeiten sind im Rahmen von Führungen für Besucher*innen geöffnet, wobei der Uhrturm selbst nicht öffentlich zugänglich ist. 

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