Fledermäuse im Wienerwald - Die Nymphenfledermaus
Die Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe), die kleinste der heimischen Myotis-Arten, wurde 2001 erstmals wissenschaftlich beschrieben und erst 2006 in Österreich entdeckt. Nicht verwunderlich daher, dass über ihre Lebensweise noch nicht viel bekannt ist.
Was man bereits weiß bereits weiß ist, dass sie in wasserreichen alten Laubwäldern lebt. Sie scheint extensiv bewirtschaftete Waldflächen sowie bereits seit langem bestehende Schutzgebiete als Lebensraum zu bevorzugen. In solchen Wäldern konnte sie in den Bundesländern Niederösterreich, Wien, Burgenland und in der Steiermark nachgewiesen werden.
Kaum gefunden – schon bald wieder verschwunden?
Noch gibt es zu wenig Daten, um eine klare Aussage zu machen, wie hoch das Aussterberisiko für die Nymphenfledermaus ist. Zwei Gründe sprechen jedoch dafür, dass sie nicht nur zu den seltenen, sondern höchstwahrscheinlich sogar zu den gefährdeten Arten zu zählen ist:
Erstens sind europaweit die oben beschriebenen Lebensräume recht selten. Zweitens wurde sie vor 2001 offensichtlich mit den nahe verwandten Bartfledermäusen verwechselt. Diese sind in Österreich als „potenziell gefährdet“ eingestuft.
Ihren Namen hat die Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) einer griechischen Sage zu verdanken: Die Nymphe Alcathoe wurde zur Strafe, weil sie nicht am Fest des Gottes Dionysos teilnehmen wollte, in eine Fledermaus verwandelt. // Foto: wikimedia commons, Manuel Ruedi
Die nur etwa 4cm große Nymphenfledermaus ist äußerlich kaum von Bart- und Brandtfledermaus zu unterscheiden. Im Gegensatz zu diesen besitzt sie hellere innere Ohrmuscheln. // Foto: wikimedia commons, Manuel Ruedi
Nymphenfledermäuse scheinen bevorzugt im Dickicht alter Baumkronen zu jagen. So weichen sie der Konkurrenz durch größere Fledermausarten aus. // Foto: ÖBf Archiv, Gabriele Moser