Projekte und Dienstleistungen

Wildkarpfenmonitoring im Nationalpark Donauauen 2016 - 2018

Studie zur Bestandsentwicklung des „Wildkarpfens“ (Cyprinus carpio) in zwei Stillgewässern am Rande des Nationalparks Donauauen unter unterschiedlichem Prädationsdruck

Projektkonzept und Durchführung

Das Konzept und die Durchführung dieses Projektes ist vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur erfolgt.

Die Studie soll als Pilotversuch den Reproduktionserfolg des Karpfens in einem Gewässer am Rande des Nationalparks überprüfen und ein Aufkommen von Jungfischen unter verringertem bzw. erhöhtem (Raub)Fischbestand in zwei vergleichbaren Kompartimenten desselben Gewässers dokumentieren. Die Studie soll als Basis für die Entwicklung eines generellen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten fischereilichen Bewirtschaftungskonzeptes für die von den ÖBf bewirtschafteten Gewässern im Nationalpark Donauauen dienen.

Situation

Die Österreichische Bundesforste AG besetzt als Fischereiberechtigter im niederösterreichischen Teil des Nationalparks Donauauen seit 20 Jahren jährlich tausende einsömmrige Karpfen. Es ist unklar inwieweit die besetzen Karpfen in der Lage sind, sich selbst zu reproduzieren bzw. ob der Prädationsdruck durch andere Fischarten ein Aufkommen von Jungfischen des Karpfens überhaupt zulässt. Fehlende Überflutungsflächen und geeignete, ungestörte Jungfischhabitate lassen auf eine Strukturlücke schließen die den Aufbau einer stabilen Alterspyramide erschweren.

Projektgebiet

Das Untersuchungsgewässer befindet sich unweit des ehemaligen kaiserlichen Jagdschlosses Eckartsau am Rande des Nationalparks Donauauen. Die Steglacke, ein Totarm im ehemals weit verzweigten Alluvium der Donau, zeichnet sich durch niedrige Wassertiefen, hohe sommerliche Temperaturen und teilweise dichten Röhrichtbestand aus. Die Teilung des Gewässers durch die Schlossgasse und die vergleichsweise geringe Größe der Wasserflächen macht verschiedene Bewirtschaftungsexperimente unter idealen “Freilandlabor-Bedingungen“ möglich.

Methodik

Das vorliegende Konzept sieht als ersten Schritt eine Bestandsaufnahme im Herbst 2016 mittels E-Befischung in beiden Gewässerteilen vor. Die gefangenen Fische der beiden Gewässerteilen werden mit unterschiedlichen Farbmarkierungen versehen um bei einem Wiederfang während des Abschlussmonitorings die Wiederherstellung des Ausgangszustandes gewährleisten zu können. Bei der Abfischung gefangenen Raubfische des westlichen Gewässerabschnitts werden nach der Markierung in den östlichen Teil verbracht, um den Prädationsdruck im westlichen Becken zu verringern bzw. im östlichen zu erhöhen.

Innerhalb weniger Tage erfolgt eine erneute Befischung beider Gewässerteile, um mittels Fang-Wiederfangmethode (markierte Fische gegenüber nicht markierten Fischen) den Gesamtfischbestand zu berechnen. Der im Herbst eingebrachte Besatz an Wildkarpfensetzlingen wird für die Befischung im Jahr 2017 in einem dritten Farbton markiert.

Im Herbst 2017 wird über eine erneute Befischung bzw. ergänzend mittels Fang-Wiederfangmethode die Entwicklung des Gesamtfischbestandes und der Karpfenpopulation nach einem Jahr erhoben.

Fragestellungen und Ziele

 Durch die Studie sollen folgende Fragestellungen beantwortet werden:

  1. Wie hoch ist der Gesamtfischbestand in beiden Gewässerteilen, sowohl zu Projektbeginn, wie auch nach dem experimentellen Eingriff, im darauffolgenden Jahr?
  2. Gibt es eine erfolgreiche Reproduktion des Karpfens im Gewässer bzw. in den beiden Kompartimenten?
  3. Unterscheidet sich der Reproduktionserfolg bzw. das Überleben juveniler Karpfen in den beiden Gewässerteilen?
  4. Inwieweit spielt beim natürlichen Aufkommen des Karpfens verringerte/erhöhte Prädation eine Rolle?
  5. Wie groß ist der Anteil von besetzen Fischen am Karpfenbestand bzw. im Vergleich zum potentiell natürlichen Aufkommen des Karpfens?

Die aus dem Projekt gewonnen Daten dienen als Grundlage für die Erstellung eines nachhaltigen Bewirtschaftungskonzeptes mit dem Ziel den Wildkarpfen in den Donauauen weiterhin zu erhalten und mögliche Managementmaßnahmen abzuleiten.

 

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