Kleinwasserkraft: 25 Millionen Euro für erneuerbare Energie im Langen Grund
Einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten gleich zwei neue Kleinwasserkraftwerksprojekte in der Gemeinde Hopfgarten im Brixental (Tirol). So wird das seit 1967 bestehende Kleinwasserkraftwerk Kelchsau-Zwiesel der Stadtwerke Wörgl für rund 15 Millionen Euro einer umfassenden Revitalisierung unterzogen und damit die Effizienz der Stromerzeugung um ein Vielfaches gesteigert. Zum zweiten errichten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) zeitgleich mit den Stadtwerken Wörgl ein neues, modernes Öko-Kleinwasserkraftwerk ebenso an der Langen Grund Ache nach neuestem Stand der Technik. Das Investitionsvolumen beträgt rd. 10 Millionen Euro. Als erneuerbare Energiequelle wird die Wasserkraft – wie auch schon bisher in Österreich – auch im zukünftigen Energiemix eine große Rolle spielen. Mit einem nachhaltigen und umweltschonenden Ausbau der Wasserkraft setzen die Stadtwerke Wörgl und die Bundesforste weitere wichtige Schritte zur Erreichung der Energieautonomie des Landes Tirol. „So viel sauberen Strom produzieren, dass wir unseren Energiebedarf aus eigener Kraft decken können, die Netzinfrastruktur verstärken und das Energiesystem flexibler gestalten, das sind die drei Handlungsfelder, die wir im Zuge der Energiewende vor uns haben“, erläutert Direktor Reinhard Jennewein, Geschäftsführer der Stadtwerke Wörgl GmbH. „Als Naturunternehmen unterstützen die Bundesforste Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen und engagieren sich im Bereich Windkraft, Wasserkraft, Waldbiomasse und Photovoltaik“, erklärt Georg Schöppl, Vorstand für Finanzen und Immobilien der Österreichischen Bundesforste. „Das Kleinwasserkraftwerk Langer Grund ist das insgesamt neunte Kleinwasserkaftwerk der Bundesforste in Österreich, das nicht nur nach modernsten technischen, sondern auch höchsten ökologischen Standards umgesetzt wird.“ Nach der Fertigstellung beider Projekte im Herbst 2021 werden die Anlagen rund 10.400 Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgen und rund 38.000 Megawattstunden (MWh) Ökostrom aus Wasserkraft erzeugen. Das entspricht mehr als dem gesamten Stromverbrauch der Gemeinde Hopfgarten. Weiters können in Summe rund 21.000 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen eingespart werden.








Beim Spatenstich v.l.n.r. Paul Sieberer (Bgm. Hopfgarten), Reinhard Jennewein (GF Stadtwerke Wörgl), Georg Schöppl (ÖBf-Vorstand), Hans-Peter Hager (AR-Vorsitzender Stadtwerke Wörgl), Josef Schernthanner (FA Stöckl GmbH), Benedikt Walcher (FA Oberrater) (c) ÖBf/ Wolfgang Lackner
Beim Spatenstich v.l.n.r. Benedikt Walcher (FA Oberrater), Josef Schernthanner (FA Stöckl GmbH), Paul Sieberer (Bgm. Hopfgarten), Georg Schöppl (ÖBf-Vorstand), Reinhard Jennewein (GF Stadtwerke Wörgl) (c) ÖBf/ Wolfgang Lackner
Visualisierung des Projekts Kleinwasserkraftwerk Langer Grund (c) Arch. DI Peter Prantl
Herbstlich-winterliche Landschaft im Gebiet des Kleinwasserkraftwerks Langer Grund (c) ÖBf/ Wolfgang Lackner
Öko-Maßnahmen und Öko-Strom für die Almen
Die Errichtung und Revitalisierung der beiden Kraftwerke wird von umfangreichen ökologischen Maßnahmen begleitet wie die Errichtung von Aufstiegs- und Wanderhilfen für Fische, Schaffung von kleinen Feuchtbiotopen oder Ausweisung von Brutbäumen für Vögel. Im Zuge der Errichtung wird der Lange Grund und die umliegenden Almen erstmals elektrifiziert, womit bestehende Dieselaggregate ersetzt und die Almen mit Ökostrom versorgt werden können. Darüber hinaus wurde darauf geachtet, die nationale Wertschöpfung besonders hoch zu halten. So wurde der Großteil der Investitionssumme an österreichische Firmen unter anderem an das Maschinenbauunternehmen Geppert aus Hall in Tirol vergeben, das die Turbine für das KWK Langer Grund bereitstellen wird.
Baubeginn im Herbst 2020
Baubeginn ist im Herbst 2020. Um Synergien zu nutzen und Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten, werden beide Projekte im Verbund umgesetzt. So werden die Druckrohrleitungen für beide Kraftwerke teils entlang der bestehenden Forststraße verlegt. Die Zufahrt zum Langen Grund ist daher bis zum Herbst 2021 gesperrt. Zum Kurzen Grund ist die Zufahrt weiterhin ungehindert möglich. Die Fertigstellung der wesentlichen Bauarbeiten und ein erster Probebetrieb sind für Herbst 2021 vorgesehen. Die Eröffnung bzw. Wiedereröffnung der beiden Kraftwerke ist für 2022 geplant.
Mehr Infos auch hier.
Rückfragehinweis:
Österreichische Bundesforste
Pia Buchner, Pressesprecherin
Tel. 0664-819 74 80
E-Mail pia.buchner [AT] bundesforste [.] at
www.bundesforste.at
Stadtwerke Wörgl
Magdalena Winkler, Marketing & Kommunikation
Tel. 050 6300 3920
E-Mail winkler [AT] stww [.] at
www.stww.at