„Wald der Zukunft-Beirat" gegründet

Um strategische Entscheidungen im Waldmanagement noch fundierter abzusichern, richten die Bundesforste im Jubiläumsjahr den neuen „Wald der Zukunft-Beirat“ ein, in dem ausgewiesene Expert*innen für Klima, Ökosysteme, Biodiversität und Naturschutz den notwendigen Waldumbau wissenschaftlich und fachlich begleiten. Als Vorsitzender des Beirats konnte Prof. Dr. Rupert Seidl gewonnen werden, der an der TU München den Lehrstuhl für Ökosystemdynamik und Waldmanagement innehat.
„Die nächsten 100 Jahre werden sicher nicht weniger turbulent sein als das vergangene Jahrhundert. In weniger als 30 Jahren haben sich die Waldschäden durch Klimaextreme und Schädlinge in Mitteleuropa verdoppelt – in ganz Europa waren sie noch nie so hoch wie jetzt“, sagt Rupert Seidl und fährt fort: „Störungen befeuern aber auch den Anpassungsprozess hin zu resilienten, klimafitten Wäldern. Wir können also ein Stück weit aus der Not eine Tugend machen und sie für positive Veränderungen nutzen. Herausfordernd ist jedoch, dass wir für die Begründung des Waldes der Zukunft Baumarten brauchen, die sowohl im heutigen als auch im zukünftigen Klima wachsen können. In diesem Spannungsfeld aus Herausforderungen und Chancen ist der ‚Wald der Zukunft-Beirat‘ ein wertvolles Forum, in dem die Wissenschaft die Bundesforste mit Expertise und Daten unterstützt und gleichzeitig Erkenntnisse aus der praktischen Arbeit der ÖBf in die Forschung einfließen können. Daher freue ich mich sehr auf diesen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis“, so Seidl.
Einer der wichtigsten Hebel für den klimafitten Wald der Zukunft ist die Änderung der Baumartenzusammensetzung. „Das ist für uns ein Jahrhundertprojekt, doch erste Veränderungen sind bereits messbar. Wir haben steigende Anteile bei Tanne, Lärche, Buche und Eiche, die mit den Folgen der Klimakrise besser zurechtkommen. Der Fichtenanteil sinkt hingegen. In den letzten 15 Jahren hat sich der Anteil der Fichtenfläche im ÖBf-Wald um rund 17.000 Hektar reduziert“, erklärt Gruber. „Unsere Ziele passen gemessen an einem mittleren Klimawandelszenario sehr gut, unser Jahrhundertprojekt ist auf Kurs. Aber es ist ein weiter Weg und wir müssen das Tempo noch erhöhen. Die wissenschaftliche Begleitung wird auf dem Weg zum Wald der Zukunft viel Expertise beisteuern können“, so Schöppl abschließend.
zur Presseaussendung zur Vorstellung des Wald der Zukunft-Beirats







