Fliegender Birkhahn (c) ÖBf-Archiv/Thomas Kranabitl

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Bundesforste sichern durch Moorpflege wertvollen Lebensraum im Pyhrnmoos

Schonende Pflege von Moorwiesen im Rahmen der Biodiversitäts-Initiative „100 Jahre – 100 Hektar“ – Aktiver Moorschutz ist Klimaschutz

Moorwiese im Pyhrnmoos (c) oebf/W. Simlinger
Moorwiese im Pyhrnmoos (c) oebf/W. Simlinger

Im Jubiläumsjahr der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) liegt einer der Schwerpunkte auf Projekten zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz der Natur. Auch im Pyhrnmoos (Bezirk Kirchdorf an der Krems) wurden im Rahmen der ÖBf-weiten Biodiversitätsinitiative „100 Jahre – 100 Hektar“ diesen Herbst gezielte Pflegemaßnahmen durchgeführt, um die wertvolle Moorlandschaft langfristig zu bewahren. „In noch größerem Ausmaß als Wälder sind Moore wichtige CO2-Speicher und Hotspots der Artenvielfalt – und gleichzeitig stark bedroht“, sagt Karin Haselsteiner, Leiterin des ÖBf-Forstbetriebs Steyrtal. Für den Torfabbau oder zur landwirtschaftlichen Nutzung wurden viele Moore in den vergangenen Jahrhunderten entwässert. „Unser Ziel ist es, diese sensiblen Ökosysteme zu erhalten, damit sie auch künftig ihre wichtige Rolle im Klimaschutz erfüllen können“, so Haselsteiner.

Niedermoore: Botanische Schatzkammern Mitteleuropas

Als wichtiges Bindeglied zwischen dem Nationalpark Kalkalpen und dem Toten Gebirge zeichnet sich das Pyhrnmoos insbesondere durch seinen landschaftlich sehr eindrucksvollen Niedermoorkomplex aus. Die zugehörigen Moorwiesen gelten als botanische Schatzkammern Mitteleuropas, da ihr ganzjährig hoher Grundwasserspiegel hochspezialisierten Arten optimale Lebensbedingungen bietet. Typisch für das Pyhrnmoos sind etwas Pfeifengras, Kleinseggen und Hochstauden, die das vielfältige Vegetationsbild prägen. Im Rahmen der Pflegemaßnahmen haben die Bundesforste einwachsende Gehölze entfernt und die Flächen durch eine Mulchmahd auf eine langfristige Pflege vorbereitet. Zum Einsatz kam dabei ein spezieller, bodenschonender Geräteträger mit Raupenantrieb.

Von diesen Pflegeeingriffen profitiert insbesondere die seltene Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) – eine Art, die nach der Roten Liste Österreich als „gefährdet“ ausgewiesen ist. Durch eine regelmäßige Mahd bleiben die feuchten, konkurrenzarmen Wiesenbereiche erhalten, die diese streng geschützte Blütenpflanze zum Gedeihen braucht. „Solche Arten sind wertvolle Indikatoren für die ökologische Qualität eines Lebensraums. Durch unsere Maßnahmen leisten wir einen wichtigen Beitrag, diese mittlerweile selten gewordenen Feuchtwiesenstandorte und ihre einzigartigen Lebensgemeinschaften zu erhalten“, erklärt Xaver Wimmer vom regionalen ÖBf-Naturraummanagement.

Moore als Klimaschützer

Das Pyhrnmoos steht exemplarisch für viele kleinere Feucht- und Moorgebiete in Österreich, die als Biodiversitätsinseln eine zentrale Rolle im Ökosystem spielen. Bereits vor Jahrzehnten haben die Bundesforste ihre insgesamt mehr als 2.000 Hektar Moorflächen freiwillig unter Schutz gestellt. Über 50 Moorschutzprojekte gab und gibt es bisher, um diese einzigartigen Lebensräume und Klimaschützer zu bewahren. 

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Mehr Infos zur ÖBf-Initiative  „100 Jahre – 100 Hektar“

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