Mit dem Naturraum verantwortungsvoll umgehen

13. Naturraummanagement-Forum „Biodiversität, Klimaschutz und Bioökonomie im Wald: Kooperation zahlt sich aus!"

Im Rahmen der Kooperation mit dem Umweltdachverband (UWD) organisierte das Naturschutz- und Naturraummanagement-Team das 13. Naturraummanagement-Forum mit rund 70 Teilnehmenden aus Verwaltungsbehörden, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, NGOs und Forstbetrieben. Unter dem Titel „Biodiversität, Klimaschutz und Bioökonomie im Wald: Kooperation zahlt sich aus!“ gingen die eingeladenen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis im Zuge ihrer Vorträge am 12.11.2025 in der Unternehmensleitung der Bundesforste in Purkersdorf den Fragen nach, wie man die Anforderungen von Bioökonomie, Biodiversität und Klimaschutz unter einen Hut bringt und welche Rolle Kooperationen dabei spielen.

Chancen und Risiken in der Bioökonomie

Nach einleitenden Begrüßungsworten durch ÖBf-Vorstand DI Andreas Gruber und UWD-Geschäftsführer Mag. Gerald Pfiffinger widmete sich Univ.-Prof. DI Dr. Tobias Stern vom Institut für Umweltsystemwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz den Chancen & Risiken in der Bioökonomie. Wissenschaftliche Studien prognostizieren eine Knappheit in der Verfügbarkeit von Nadelholz. Insbesondere eine gesteigerte Effizienz und erhöhte Wertschöpfung durch qualitativ hochwertige Holzprodukte gelten als wichtige Faktoren zur Treibhausgasreduktion im Holzsektor. Ernst gemeinte nachhaltige Rohstoffnutzung muss sich aber an der Natur orientieren und erkennen, dass auch „grünes“ Wachstum begrenzt ist.

Best-Practice-Beispiele aus der Praxis

Den steigenden Druck auf den Wald und die nachgelagerte Produktherstellung thematisierten auch Dr. K. Christian Schuster von der Lenzing AG und DIin Dr.inLea Ranacher von Wood K plus in ihren nachfolgenden Best-Practice-Vorträgen. Neben der Einhaltung politisch vorgegebener Nachhaltigkeitskriterien steht für Branchenvertreter*innen insbesondere im Vordergrund, gesellschaftliche Akzeptanz für die Waldnutzung zu schaffen – in Verbindung mit der Förderung der Biodiversität sowie der Bereitstellung hochwertiger Holzprodukte.

Mag.aKarin Huber-Heim vom Circular Economy Forum Austria widmete sich in ihrem Vortrag den gesamtgesellschaftlichen Aspekten im Klimaschutz. Um als Gesellschaft von „Ressourcen-Verbraucher*innen“ zu „Ressourcen-Gebraucher*innen“ mit einer zirkulären Wirtschaft zu werden, ist demnach neben einem umfassenden technischen vor allem ein kultureller Wandel notwendig, in dem stabile Kooperationen eine zentrale Rolle spielen. Dass Kooperationen mit Wald-Grundbesitzer*innen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, zeigte Mag. DI Vincenz Fürstenberg von der ECS Climate Solutions GmbH in seinem Best-Practice-Vortrag auf. Er betonte vor allem die Wichtigkeit von Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Wertschätzung für die Arbeit der Waldbesitzenden.

Dass die Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse in den praktischen Biodiversitätsschutz jedenfalls das Zusammenwirken von Wissenschaft, Politik, Industrie, Administration und Judikatur benötigt, legten Diin Dr.in Christine Rottenbacher und MMag.a Katharina Ranjan von der Donau-Universität Krems dar. Gerade bei gesellschaftspolitischen Zielkonflikten im Spannungsfeld zwischen Natur- und Klimaschutz ist ehrliche Kommunikation besonders wichtig, wie auch DI Lucas Brandtweiner von der IG Windkraft in seinem Best-Practice-Vortrag zeigte.

Die Best-Practice-Vorträge zu gelebten Kooperationen von DIin Elisabeth Krassnigg von Austropapier u.a. mit der Vorstellung des Branchenklimaziels der österreichischen Papierindustrie – und Angelika Waibel, MA von den Österreichischen Bundesforsten zu aktuellen Projekten und Initiativen wie der Allianz für Biodiversität, schlossen den Vortragsteil der Veranstaltung ab.

Kooperation zahlt sich aus!

Zusammenfassend wurde deutlich, dass die Herausforderungen im Klima- und Biodiversitätsschutz nur gemeinsam durch branchen- und sektorenübergreifende Kooperationen aus Wirtschaft, Politik & Verwaltung, dem NGO-Bereich und Wissenschaft gelöst werden können. Als Basis allen Wirtschaftens sind Ökosystemleistungen und deren Erhaltung essenziell. Kooperationen müssen daher noch mehr Teil der Arbeitswelt werden: Durch entschlossenes, gemeinsames Handeln, mit Beziehungen auf Augenhöhe und Mut für Neues statt Angst vor Veränderungen wird eine Transformation in Richtung Bioökonomie gelingen, die auch die Wichtigkeit von Biodiversitäts- und Klimaschutz erkannt hat.

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Programm

13. Naturraummanagement-Forum "Biodiversität, Klimaschutz & Bioökonomie im Wald: Kooperation zahlt sich aus!"

12.11.2025

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Chancen & Risiken in der Bioökonomie

Univ.-Prof. DI Dr. Tobias Stern (Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Umweltsystemwissenschaften)

12.11.2025

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Best-Practice-Beispiel "Nachhaltigkeit und Biodiversitätsschutz bei der Lenzing AG"

Dr. K. Christian Schuster (Lenzing AG)

12.11.2025

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Best-Practice-Beispiel "Wood you believe it? Erfolgsbeispiele aus der Materialforschung und gesellschaftliche Akzeptanz"

DI Dr. Lea Ranacher (Kompetenzzentrum Holz GmbH - Wood K plus)

12.11.2025

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Gesamtgesellschaftliche Aspekte im Klimaschutz

Mag. Karin Huber-Heim (Circular Economy Forum Austria)

12.11.2025

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Best-Practice-Beispiel "Klimaschutz & Wald"

Mag. DI Vincenz Fürstenberg (ECS Climate Solutions GmbH)

12.11.2025

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Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse im Biodiversitätsschutz - leicht gemacht!

DI Dr. Christine Rottenbacher & MMag. Katharina Ranjan (Universität für Weiterbildung Krems)

12.11.2025

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Best-Practice-Beispiel aus zweiter Hand "Windkraft und Naturschutz"

DI Lucas Brandtweiner, BSc (IG Windkraft)

12.11.2025

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Best-Practice-Beispiel "Zirkulär und vernetzt - Kooperation für eine gelebte Bioökonomie"

DI Elisabeth Krassnigg, BEd, BSc (Austropapier - Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie)

12.11.2025

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Best-Practice-Beispiel "Gemeinsam aktiv im Naturschutz - Kooperationsprojekt 'Frisch Vernässt' und Allianz für Biodiversität"

Angelika Waibel, MA (ÖBf AG)

12.11.2025

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