Forstbetrieb Pinzgau

Von waldreichen Tälern ins Hochgebirge

Auf dem Weg zu klimafitten Mischwäldern

Den natürlich vorkommenden Wäldern entsprechend dominiert im Pinzgau die Fichte. Aufgrund ihrer besseren Widerstandsfähigkeit bei Windwürfen und ihres wertvollen Holzes gewinnt die Lärche zunehmend an Bedeutung. Im nördlichen, kalkdominierten Teil finden sich dazu noch Tanne, Buche und Bergahorn, sowie auf einzelnen Standorten auch die Eibe, Mehlbeere und Vogelkirsche. Eine Besonderheit stellen die großflächigen Lärchen-Zirbenwälder im Stubachtal und im Krimmler Achental dar. Den Wald der Zukunft werden natürliche Mischwälder bilden, weshalb Mischbaumarten wie Bergahorn, Buche, Tanne und Lärche waldbaulich verstärkt gefördert werden. Sie sind langfristig stabil und widerstandsfähiger gegen die durch den Klimawandel häufiger werdenden Witterungsextreme wie Sturm, Schnee und Trockenheit.

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Angertal (c) ÖBf/W. Simlinger
Forstfacharbeiter beim Aufforsten (c) ÖBf/Bazzoka Creative

Nachhaltige Waldbewirtschaftung

Die Waldfläche des Forstbetriebes umfasst 34.400 Hektar. Der Wald wird dabei zu zwei Dritteln wirtschaftlich genutzt, etwa ein Drittel, 10.400 Hektar, sind Schutzwaldflächen. Deren Bewirtschaftung ist durch die meist sehr steilen und schwer zugänglichen Lagen sehr herausfordernd. Die forstlichen Maßnahmen reichen von der Wiederaufforstung über die Pflege der Jungbestände bis hin zur jagdlichen Bewirtschaftung und Erschließung. Im Rahmen der ÖBf-Schutzwaldstrategie setzt der Forstbetrieb jährlich auf mehr als 100 Hektar waldbauliche Maßnahmen um, damit der ökologisch intakte Schutzwald auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Die durchschnittliche Holzerntemenge des Forstbetriebs beträgt pro Jahr rund 85.000 Erntefestmeter. Darüber hinaus trägt der Forstbetrieb große Verantwortung in der Erfüllung urkundliche Weide- und Holzbezugsrechte und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der ländlichen Struktur.

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Schützenswerte Naturjuwele

In den Nationalpark Hohe Tauern bringt der Forstbetrieb Pinzgau rund 17.000 Hektar ein. Der überwiegende Teil davon liegt in der Naturzone, in der menschliche Eingriffe gänzlich unterbleiben. Auf einem Teil dieser Fläche, in den Sulzbachtälern, befindet sich eines der wenigen Wildnisgebiete Österreichs. Im Naturwaldreservat Stubachtal liegt einer der schönsten naturnahen Laubmischwälder: Eschen, Bergahorn und Bergulmen bilden den sogenannte Hüttwald. Ökologisch bedeutend sind auch zwei große Moore: das „Natura-2000-Schutzgebiet“ auf der Gerlosplatte und das Wasenmoos. Mit Renaturierungsprojekten leistet der Forstbetrieb einen wichtigen Beitrag zum Moorschutz in Österreich. Am Wasenmoos bringt außerdem ein Lehrpfad samt Aussichtspavillon BesucherInnen den ökologischen Wert von Moorlandschaften näher. Im Rahmen der Initiative „Wild.live!“ bieten ÖBf-NaturführerInnen erlebnisreiche Führungen durch die Pinzgauer Wälder an.

Moorwald im Stubachtal (c) ÖBf/F. Pritz
Sonnentau (c) ÖBf/W. Simlinger

Vielfältige Tier- und Pflanzenwelt

Die abwechslungsreiche Natur des Pinzgaus beherbergt zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, die auf den Flächen des Forstbetriebs zu finden sind. So wurden beispielsweise in der Lamprechtshöhle in St. Martin bei Lofer insgesamt elf unterschiedliche Fledermausarten nachgewiesen, darunter auch die stark gefährdete Mopsfledermaus. Insbesondere entlang der Saalach-Zubringerflüsse sind zahlreiche Biber angesiedelt. Auch stark gefährdete Pflanzenarten sind auf den Flächen des Forstbetriebs beheimatet, darunter der Sumpf-Drachenwurz am Paß Thurn bei Mittersill und der rundblättrige Sonnentau u.a. in den Moorbereichen auf der Gerlosplatte. Letzterer zählt zu den wenigen fleischfressenden Pflanzen, die in Österreich heimisch sind – eine Eigenschaft, die sich als Anpassung an die schwierigen Lebensbedingungen in den Hochmooren entwickelt hat.

Geformt von Wasser und Eis

Wasser und Eis definieren einen großen Teil der Landschaft im Forstbetrieb Pinzgau. Gletscher, Bergseen, Bäche, Gräben und Wasserfälle sind in den Seitentälern des Salzachtals zu finden. Auch heute ist die formende Wirkung der Gletscher noch zu beobachten. Das Habachtal zählt zu den mineralienreichsten Regionen der Alpen. Unter den rund 70 dort vorkommenden Mineralien ist der Smaragd der begehrteste. Die Sicherung der Trinkwasserversorgung in großen Teilen des Pinzgaus ist ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag der Bundesforste. Für Angler hat der Forstbetrieb einige interessante Reviere im Angebot. Er besitzt das Fischereirecht in vielen kleinen, naturnahen Gewässern, die für den Bestand der Urforelle von besonderer Bedeutung sind. Hochgebirgsstauseen sowie spektakuläre Fliegenfischerreviere, wie jene an der Fuscher Ache und entlang der Salzach, finden sich ebenso im Pinzgau.

 

Krimmler Wasserfälle (c) ÖBf/W. Simlinger
Revierleiterzentrum Saalfelden (c) ÖBf/D. Hawelka

Vielfältiges Immobilienportfolio

Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit mit Tourismus und Gemeinden hat sich das Tätigkeitsfeld Immobilien zu einer zukunftsfähigen Einnahmequelle entwickelt. Die Weiterentwicklung und Bewirtschaftung von Immobilien ist daher ein wichtiges Ziel des Forstbetriebs Pinzgau. Durch die langfristige Vergabe von Baurechten und die Verpachtung von Gebäuden werden nachhaltig jährliche Einnahmen gesichert und leistbares Wohnen in der Region ermöglicht. Darüber hinaus werden auch eigene Immobilienprojekte umgesetzt, bei denen die Bundesforste großen Wert auf energieeffizientes und ressourcenschonendes Bauen legen. Auch viele historische Objekte wie z.B. das denkmalgeschützte Bergverweserhaus in Mühlbach/Bramberg (errichtet 1526) werden durch den Forstbetrieb Pinzgau verwaltet und erhalten.

 

 

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