LIFE+ Projekt Ausseerland

Schwenden auf der Planeralm

Das Gebiet rund um die Planeralm liegt auf 1660m Seehöhe im Natura 2000 Gebiet „steirisches Dachsteinplateau“.

Jeden Sommer werden dort an die 95 Kühe und zahlreiche Schafe aufgetrieben, doch das ist zu wenig, um die raschwüchsigen Latschen (Pinus mugo) in Schach zu halten. Immer mehr Almfläche wächst zu und geht verloren.

Das Birkwild (Tetrao tetrix) ist ein typischer Bewohner der Kampfzone des Waldes, also genau dieser Almflächen. Seine Ansprüche an den Lebensraum sind im Verlauf eines Jahres sehr komplex. Während der Balz will der Birkhahn von den Hennen gesehen werden, darum präsentiert er sich auf teils vegetationslose Flächen. Für die Nachkommen sucht die Birkhenne in halboffenen Flächen mit höherem Krautanteil Schutz vor Feinden und findet dort Nahrung für ihre Küken. Um optimal für das Leben vorbereitet zu sein, brauchen sie verschiedene Pflanzenteile von Almkräutern, Gräsern, Preiselbeeren und Heidelbeeren. Durch den Rückgang der Almweide erobern sich die Latschen die Fläche zurück. Der Lebensraum des Birkwildes verschlechtert sich und der Fortbestand dieser Raufußhuhnart ist gefährdet.
 

Im Rahmen des von der EU geförderten LIFE+ Projekts „Ausseerland“ der Österreichischen Bundesforste wurde gemeinsam mit den Landwirten eine zweitägige „Schwendaktion“ auf der Planeralm durchgeführt. Dabei wurden die Latschen mit der Motorsäge umgeschnitten und auf Haufen zusammengetragen. Diese verrotten über Jahre und setzten wieder neue Nährstoffe für Pflanzen frei. Bereits bestehende Lücken im Latschenbewuchs wurden vergrößert und die 20 Beteiligten bearbeiteten so zehn Hektar an Almfläche. Für das Birkwild wurden extra Flugschneißen mit Hilfe des Hochentasters angelegt. Dabei wurden bei Lärchen und Fichten störende Äste bis zu einer Höhe von drei Meter am stehenden Baum abgesägt.


Bei der „Schwendaktion“ profitieren nicht nur das Birkwild, sondern auch die 95 Kühe und die zahlreichen Schafe, die dort jeden Sommer aufgetrieben werden. Zwischen den neu freigeschnitten Flächen werden immer wieder neue Lücken mit frischen Kräutern entdeckt, die nun für das Vieh zugänglich sind. Ohne die auftreibenden Landwirte wären die Almflächen in kürzester Zeit überwuchert. Um diese weiterhin freizuhalten und zu vergrößern, finden jedes Jahr Aktionstage statt, an denen Mitarbeiter der Österreichischen Bundesforste gemeinsam mit den Landwirten auf die Planeralm ziehen, um dort zu schwenden.

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