Menschliche Eingriffe haben viele Ökosysteme tiefgreifend verändert und die biologische Vielfalt eingeschränkt. Renaturierungsprojekte zur Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen sind daher ein zentraler Bestandteil der ÖBf-Naturschutzstrategie. Hierbei konzentrieren sich die Bundesforste auf die Erhaltung gefährdeter Arten sowie besonders schützenwerter Ökosysteme wie etwa Flusslebensräume oder Moore.
Renaturierung von Lebensräumen am und im Wasser
Vom kleinen Waldtümpel bis zum großen See, vom Waldbach bis zum Tieflandfluss: Gewässer sind Lebensadern der Natur und spielen eine entscheidende Rolle für die Biodiversität. Flüsse, Bäche oder Seen bieten eine Vielzahl von Lebensräumen. Allein in einem einzigen Fluss oder See leben hunderte bis tausende von Arten, die an verschiedene ökologische Nischen angepasst sind. Als einer der größten Gewässerbewirtschafter Österreichs tragen die Bundesforste dazu bei, die Artenvielfalt in diesen sensiblen Ökosystemen zu erhalten. So wird beispielsweise in verschiedenen Projekten die Durchgängigkeit von Fließgewässern wiederhergestellt, damit Wasserlebewesen diese barrierefrei durchwandern können. Durch die Renaturierung von Ufern und die Schaffung natürlicher Laichmöglichkeiten sowie spezielle Wiederansiedlungsprojekte tragen die Bundesforste dazu bei, bedrohte Fischarten zu erhalten und die Vielfalt des aquatischen Lebens zu fördern.
Moore als Klimaschützer
Moore beherbergen eine Vielzahl an hoch spezialisierten Arten und zählen gleichzeitig zu den gefährdetsten Lebensräumen der Welt. Durch jahrhundertelange Entwässerung, Landnutzung und Torfabbau wurden auch hierzulande viele Moorlandschaften zerstört oder stark beeinträchtigt. Die Bundesforste betreuen mehr als 2.000 Hektar Moorflächen und engagieren sich bereits seit den 1990er Jahren für den Schutz von Mooren. Rund 50 Moorschutzprojekte wurden seither umgesetzt, die den Zustand wertvoller Moorlandschaften verbessern und einen naturnahen Zustand im Ökosystem wieder herstellen. Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahmen wird der Wasserhaushalt wiederhergestellt, um die Moore vor dem Austrocknen zu schützen und die Regeneration zu fördern. Dies trägt nicht nur zum Erhalt seltener Arten wie etwa des Torfmooses bei, sondern hat auch eine bedeutende Klimaschutzfunktion: Intakte Moore speichern große Mengen an Kohlenstoff und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Weitere Infos zu aktuellen Moorrenaturierungen
Weitere Infos auch in unserer Broschüre „Aktiv für Moore“
Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten
Die Ramsar-Konvention ist ein internationales Übereinkommen zum Schutz von Feuchtgebieten und wurde 1971 in Ramsar im Iran beschlossen. 1983 verkündete Österreich seinen Beitritt zur Ramsar-Konvention und ist somit bereits über 40 Jahre Teil des Abkommens. Von den 24 ausgewiesenen österreichischen Ramsar-Gebieten liegen zehn auf Flächen der Österreichischen Bundesforste. Das Prädikat ist als Gütesiegel zu verstehen und bedeutet, dass es sich um international bedeutende Feuchtgebiete handelt, deren Schutz und Erhalt wesentlich ist.