RAMSAR in Österreich
Am 12. April 1983 verkündete Österreich seinen Beitritt zur RAMSAR- Konvention und ist somit bereits 40 Jahre ein Teil des internationalen Abkommens zum Schutz der Feuchtgebiete. Hier stellen wir die RAMSAR- Gebiete auf Flächen der ÖBf vor.

Nassköhr - Renaturierungsmaßnahmen im Ramsar-Jubiläumsjahr 2023
Seit 2003 gehört das “Nassköhr” im ÖBf-Forstrevier Neuberg in der Steiermark zum Naturpark Mürzer Oberland, 2004 erfolgte die Ernennung zum Ramsargebiet. Es erstreckt sich über eine Fläche von knapp 210 ha und stellt ein Mosaik an verschiedensten Moortypen dar: Hochmoore, Übergangsmoore, Verlandungs-, Versumpfungs-, Kessel-, Überrieselungs-, Quell- und Durchströmungsmoore. Mehr zum Renaturierungsprojekt finden Sie hier.
Donau-March-Thaya-Auen – Rückzugsraum im Siedlungsgebiet
Das Ramsargebiet „Donau-March-Thaya-Auen“ geht auf das Beitrittsjahr Österreichs 1983 zur Konvention zurück. Es ist Teil der größten zusammenhängenden Auenlandschaft Mitteleuropas, die ÖBf steuern die Flächen des Nationalparks Donau-Auen zum Ramsar-Gebiet bei.
Die Donau-March-Thaya-Auen weisen eine der höchsten Artendichten Mitteleuropas mit mehr als 900 Farn- und Blütenpflanzen sowie 5000 Tierarten auf. Begründet durch diese hohe naturschutzfachliche Bedeutung wurden 1996 die Donauauen zwischen Wien und der Marchmündung zum Nationalpark erklärt.
Auen sind nicht nur als Lebensraum, sondern auch als Nährstofffilter, Süßwasser- und Kohlenstoffspeicher wichtige Verbündete gegen Artensterben und Klimakrise, und nebenbei natürliche Rückhalteflächen bei Hochwassern. Auen sind also jedenfalls schützenswert.


Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft- vielfältiges Mosaik an Lebensräumen
Die „Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft“ mit einer Größe von 13.000 Hektar wurde 1999 als Ramsargebiet ausgewiesen. In das zum Moorkomplex gehörende Haslauer Moor wurden 2002 durch die ÖBf in Zusammenarbeit mit der Uni Wien und dem WWF Dämme zur Wiedervernässung eingebaut.
Darüberhinaus wurden im Rahmen des grenzübergreifenden Interreg-Projektes „Connecting Nature“ Österreich – Tschechien 2020 und 2021 drei weitere Moore, u.a. durch die Bundesforste, renaturiert und ein Entwicklungsplan für weitere Moore ausgearbeitet.
Kalkalpen – Quellgebiete in der Waldwildnis
Der Nationalpark Kalkalpen umfasst das Sensengebirge und das Reichraminger Hintergebirge, eines der größten geschlossenen Waldgebiete Österreichs.
2004 wurden 18.532 Hektar auf der Fläche des wenige Jahre zuvor ausgewiesenen Nationalparks und ÖBf-Betriebs Kalkalpen zum Ramsar-Gebiet erklärt. Drei Viertel der Nationalparkfläche sind als Wildniszone ausgewiesen, dh. sie werden somit sich selbst überlassen, darunter sind auch Bereiche, die als Urwald eingestuft werden können.


Moore am Sauerfelder Wald – Ausflug in unberührte Landschaften
Das Ramsargebiet “Moore am Sauerfelder Wald” liegt im Forstrevier Tamsweg. Auf etwa 1.500 m Seehöhe und einer Fläche von 119 ha befinden sich elf Moore. Da das Gebiet in der Vergangenheit kaum genutzt wurde, weist die Moorlandschaft einen unberührten Charakter auf.
Wie auch in den anderen Moorgebieten des Lungaus wächst hier die Zwergbirke (Betula nana), ein licht- und kälteliebender Zwergstrauch. Bemerkenswert für diese biogeografische Region ist auch das Vorkommen der borealen Art Kleinfrucht-Moosbeere (Vaccinium microcarpum).
Moore am Überling- großartige Dimensionen
Auch das Ramsargebiet “Moore am Überling” liegt im Forstrevier Tamsweg. Es ist gleichzeitig Natura 2000 und Naturschutzgebiet. Von 265 Hektar sind allein 117 Hektar Moorfläche. Die meisten Moore sind ungenutzt, lediglich im Moor südlich der Überlinghütte wurde im 19. Jahrhundert ein Netz an Entwässerungsgräben angelegt. Dort wurden Anfang der 2000er Jahre von den ÖBf Renaturierungsmaßnahmen gesetzt.
Als Besonderheit gilt das Gstreikelmoos, auf dem sich der größte Schwingrasen der Alpen befindet. Auf der Wasseroberfläche eines Sees bildet sich nach und nach eine Pflanzendecke, bis hin zu einem geschlossenen Rasen. Diese Schicht bildet nach unten hin fortlaufend Torf, wodurch der See allmählich verlandet und ein Moor entsteht.
