LIFE+ Projekt Ausseerland

Im Einsatz für Amphibien

Tümpel und Lacken für kleine Drachen

Viele Nassbereiche und Tümpel sind in den letzten Jahrzehnten zur besseren Bewirtschaftung trocken gelegt worden.

Kein Wunder, dass der gefährdete Alpen-Kammmolch und seine Amphibienfreunde in Bedrängnis geraten, denn nicht nur wird ihr Lebensraum immer kleiner, sondern es fehlt auch noch die Vernetzung!

Der kleine Drache
In vielen Tümpeln des Ausseerland findet man im Frühjahr und Sommer ein ganz faszinierendes Tier: den Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex). Während der Paarungszeit sieht das Männchen wie ein kleiner Drache aus, da es einen Kamm am Rücken ausbildet, um die Weibchen zu beeindrucken. Diese laichen im Tümpel ab und kleine Kammmolche wachsen heran. Über den Winter verkriechen sich die Molche an Land und suchen Schutz vor der Kälte.

Zu wenig Lebensraum
Der Alpen-Kammmolch ist sehr gefährdet und kommt selten vor. Wie bei vielen Arten ist der fehlende Lebensraum das größte Problem. Da der Kammmolch vorwiegend in den intensiv genutzten Tallagen vorkommt, ist das Angebot und Netzwerk an Tümpeln gering. Ein passender Tümpel sollte mindestens 1,5m tief sein und ein Ausmaß von 100-200m2 haben. Strukturen wie Wurzelstöcke oder größere Steine im Wasser oder Randbereich sind ideal. Früher gab es in der Landschaft mehr Tümpel, diese sind aber verlandet oder vom Menschen absichtlich zugeschüttet worden, um produktives Land zu gewinnen. In manche wurden Fische ausgesetzt, die den Laich der Amphibien fressen.  

Vom Schlammloch
Gerade wurden im LIFE+ Projekt „Ausseerland“ vierzehn neue Tümpel für den Kammmolch angelegt. Mit einem Bagger wird in vernässten Bereichen und an alten Tümpelstandorten die Erde ausgehoben und seitlich verfrachtet. Der Randbereich wird flach gestaltet. Auf den ersten Blick schauen die Tümpel wenig attraktiv und wie große Schlammlöcher in der Gegend aus. Jedoch füllen sie sich schnell mit Wasser und der Randbereich ist spätestens im nächsten Jahr grün und verwachsen. Bereits im Herbst 2015 wurden fünfzehn Tümpel angelegt, die dieses Jahr bestens von den verschiedenen Tierarten angenommen wurden. Mittels Monitoring wird zur Paarungszeit überprüft, ob die Kammmolche die Tümpel nutzen. 

Kleiner Tümpel, großer Lebensraum
Es profitieren mehrere Tierarten von den Tümpeln. So finden sich Grasfrosch, Alpensalamander oder Libellen gerne ein. Weidevieh und Wild können tränken und der Mensch bekommt ein gratis Froschkonzert. Nur Fische einsetzen darf man nicht! Dann sind die Amphibien wieder weg.

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