Wasserproben im Ödensee
Bedingt durch die kalten, langen Winter im Salzkammergut kann der Sauerstoff in stehenden Gewässer für manche Fischarten knapp werden. Wir wollten frühzeitig wissen, ob dies im Ödensee der Fall ist.
Im Rahmen des von der EU geförderten LIFE+ Projekts „Ausseerland“ haben wir zusammen mit dem Bundesamt für Wasserwirtschaft und Seenkunde Wasserproben entnommen und untersucht.
Wassermix in Alpenseen
In den meisten Alpenseen kommt es regelmäßig zu einer teilweisen oder vollständigen Durchmischung des Wasserkörpers. Dadurch werden Sauerstoff aus den oberen Wasserschichten und Nährstoffe aus den unteren Wasserschichten vermischt – durch den Wind oder Dichteunterschiede im Wasser: Kaltes Wasser ist dichter und sinkt nach unten, wobei warmes, weniger dichtes Wasser aufsteigt.
Luft nach oben
Der Wasserspiegel des Ödensees wurde vor Jahrzehnten um etwa drei Meter künstlich angehoben. Zudem liegt er in einem Talkessel, wo ausreichend starke, aufwirbelnde Winde im Frühling oder Herbst nicht immer auftreten, so auch im Vorjahr 2017. Im Winter ist der Ödensee meistens mehrere Monate hindurch vollständig zugefroren. Wird den Fischen die Luft in tieferen Bereichen aufgrund natürlicher Abbauprozesse zu dünn, so wandern sie in höhergelegene, sauerstoffreiche Schichten ab. Im Laufe eines langen Winters wird die sauerstoffreiche Schicht allerdings immer dünner. Um einem möglichen Fischsterben frühzeitig entgegenwirken zu können, wurde das Wasser nun untersucht.
Eislöcher im Ödensee
Anfang März wurden an drei Stellen des Sees Löcher in das Eis geschnitten und bei jedem Meter, Wasser zur Untersuchung entnommen und analysiert – die tiefste Stelle lag bei 21 Metern. Hier zeigte sich auch gleich eine der Besonderheiten des Ödensees. Bedingt durch die unterirdischen Quellen im See war das Wasser in dieser Tiefe um 0,5°C wärmer als in den darüberliegenden Schichten. Alle weiteren Untersuchungen werden nach den Standards der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) in den nächsten Wochen ausgewertet.
Die bisherigen Ergebnisse lassen aber Gutes hoffen. Es scheint, als ob es im Ödensee auch im Winter noch „genug Luft nach oben“ gibt. Es besteht keine unmittelbare Gefahr.
Geht den Fischen im Ödensee im Winter die Luft aus?
Um dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen und frühzeitig notwendige Gegenmaßnahmen einleiten zu können, haben wir uns mit dem Bundesamt für Wasserwirtschaft und Seenkunde aufs sprichwörtliche Glatteis gewagt.