Gleichgewicht von Wald und Wild
Die Bundesforste bewirtschaften ihre Wälder nachhaltig und ganzheitlich und stellen dabei das Ziel in den Fokus, Wald und Wild im Einklang zu halten. Wild gehört naturgemäß zum Wald, zu viel davon schadet ihm allerdings, vor allem im Hinblick auf den nachhaltigen Umbau der Wälder zu klimafitten, artenreichen Mischwäldern, die resilienter gegenüber Umwelteinflüssen sind. Zur Bewahrung einer gesunden Balance zwischen Forst- und Jagdwirtschaft wird das behördliche Abschuss-Soll bundesforsteweit konsequent eingehalten. Jährlich erheben die Bundesforste systematisch die Entwicklung der Waldverjüngung, den Leittriebverbiss und frische Schälungen. Die Ergebnisse dieser Waldevaluierung sind die Basis für die jährlich neu festzulegende Jagdstrategie unserer Forstbetriebe.
Jagdgebiete mit langer Geschichte
Wer bei den Bundesforsten jagt, bewegt sich vielerorts auf äußert geschichtsträchtigem Boden: Schon die Habsburger lebten ihre Jagdbegeisterung in den Auenlandschaften entlang der Donau, im Hügelland des Wienerwaldes und später, als die Eisenbahn die Reise in Richtung Alpen beschleunigte, im Salzkammergut aus. Einstige Jagdschlösser wie das Schloss Eckartsau oder auch die ehemalige K.u.k. Jagdvilla am Vorderen Langbathsee erzählen heute noch ihre Geschichten von den jagdlichen Streifzügen zu Monarchiezeiten. In über 1.000 Jagdgebieten auf rund 850.000 ha werden die einst kaiserlichen Jagdgebiete und Reviere der Landesherren heute von den Bundesforsten betreut.
Vielfalt der Jagdgebiete
Vom Tiroler Außerfern bis zum Wienerwald, vom Salzkammergut bis zu den Karawanken, vom Waldviertel bis ins Leithagebirge, von schroffen Felsen im Hochalpinen über weitläufige Almen, Wälder und beeindruckende Mittelgebirgsreviere bis in die dichten Auenlandschaften – die Vielzahl der bundesforstlichen Jagdreviere erstreckt sich über weite Teile Österreichs und all seine Landschaftsformen. Unsere Jagdkundinnen und -kunden entscheiden sich dank dieser Vielfalt ganz nach persönlichen Wünschen und Vorlieben für ein für sie geeignetes Revier. Der Schwerpunkt der bundesforstlichen Jagden liegt – wie der große Anteil an Gamsrevieren deutlich zeigt – im Berggebiet. Eben dort kommt dem Erhalt des Schutzwaldes hohe Priorität zu und erfordert überdurchschnittliches jagdhandwerkliches Können.
Die Bundesforste als Jagdbetrieb
Als Naturunternehmen der Republik Österreich tragen die Bundesforste besondere Verantwortung für die natürlichen Ressourcen und Lebensräume des Landes. Dabei spielen auch unsere Jagdkunden eine wichtige Rolle: Einerseits helfen sie mit, dass die Balance zwischen forstlichen, jagdlichen und naturschützenden Interessen im Gleichgewicht bleibt. Andererseits braucht es ihr Verständnis, dass öffentliche Naturflächen auch eine Erholungsfunktion haben. Bei diesen unterschiedlichen Arten der Nutzung sorgen die Bundesforste für den nötigen Interessenausgleich.