Wertvolle Zirbenvorkommen
Die Hauptbaumart auf den Flächen des Forstbetriebs Unterinntal ist die Fichte, gefolgt von der Tanne und der Buche. Vor allem in den Zillertaler Alpen findet man in den Hochlagen die wertvolle Zirbe. Diese widerstandsfähige Baumart wächst hauptsächlich in einer Höhe von 1.600 bis 2.500 Metern. Langfristig passen die Bundesforste auch im Unterinntal die Waldbewirtschaftung vorausschauend an den Klimawandel an. Auf den Flächen des Forstbetriebs werden gezielt unterschiedliche Baumarten gefördert für stabile, bunte Mischwälder – insbesondere Nadelhölzer wie Tanne, Zirbe und Lärche. Vor allem Lärchen werden im Wald der Zukunft eine wichtige Rolle spielen, da sie mit Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen als andere Baumarten. Versuchsmäßig werden auch die schnell wachsende Douglasie und die als sehr genügsam geltende Kiefer (Föhre) gepflanzt.
mehr Infos zu den typischen Bäumen in der Region und zum Wald der Zukunft


Naturnahe Waldbewirtschaftung
Die Waldfläche des Forstbetriebs Unterinntal beträgt insgesamt 43.000 Hektar, wovon etwas mehr als die Hälfte – mehr als 22.000 Hektar – auf Schutzwaldflächen entfällt. Damit verfügt der Forstbetrieb über die größten ÖBf-Schutzwaldgebiete. Die damit verbundene Verantwortung ist groß. Die Pflege der Baumbestände dient nicht nur der Erhaltung des Waldes selbst, sondern auch dem Schutz der Siedlungsräume und Verkehrswege vor Naturgefahren wie Lawinen, Muren oder Steinschlägen. Die Waldbewirtschaftung erfolgt schonend und naturnah. Im steilen Gelände kann das Holz meist nur mit Seilgeräten zur Forststraße gebracht werden – eine Erntetechnik, die hohe Professionalität erfordert. Die durchschnittliche Holzerntemenge beträgt pro Jahr rund 125.000 Erntefestmeter. 73% des geernteten Holzes ist Sägerundholz, 22% werden an die Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie geliefert, und 5% werden zur Erzeugung von thermischer Energie verwendet.
mehr Infos zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung der Bundesforste
Geschützte Naturgebiete
Ausgedehnte Schutzgebiete, darunter Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Ruhezonen sowie Natura-2000-Flächen, liegen beispielsweise in der Region Hefferthorn-Fellhorn, in den Inn-Auen bei Kufstein und im Bereich Spertental-Rettenstein. Der Naturpark Zillertaler Alpen und das Naturwaldreservat Floitental im hinteren Zillertal ergänzen die Reihe der alpinen Schutzzonen. Zwei Moore von internationaler Bedeutung bilden die Hochmoor- und Feuchtflächen in der Wildalmfilz an der Grenze zu Bayern und die Moorflächen am Fuße des Wilden Kaiser-Gebirges bei Kitzbühel. Sie verfügen beide über den internationalen Schutzstatus der Ramsar Konvention. Die Wildalmfilz ist mit ca. 100 ha der größte intakte Moorkomplex Nordtirols.


Heimat für seltene Tier- und Pflanzenarten
Gemeinsam mit eigenen Naturraum-Manager*innen verwirklicht der Forstbetrieb Unterinntal jährlich zahlreiche Projekte zur Sicherung und Förderung der Artenvielfalt vor allem in Moorgebieten. So wurden beispielsweise mit Unterstützung des Landes Tirol mehrere hochsensible Feuchtlebensräume im Kaisergebirge wie etwa das Hüttlmoos renaturiert. Dort finden heute wieder viele seltene Pflanzenarten eine Heimat, darunter Torfmoos sowie Langblättriger und Mittlerer Sonnentau. Neben einer artenreichen alpinen Flora bietet der Forstbetrieb zudem Lebensraum für Gams-, Reh- und Rotwild, Murmeltiere, Raufußhühner, sowie für das vor mehr als 30 Jahren wiederangesiedelte Steinwild, dessen Population und Lebensraumnutzung in einem wissenschaftlichen Projekt überwacht wird.
Wasserreiche Täler und alpine Seen
Eine wichtige Facette der Ressource Wasser zeigt sich in den Forstrevieren Gerlos und Hinteres Zillertal. Ihre wasserreichen Täler versorgen wichtige Speicherseen und liefern die Basis für rund 5 % der österreichischen Stromerzeugung. Zum Forstbetrieb Unterinntal gehören auch viele bekannte Flüsse und Achen im Bezirk Kitzbühel, wie beispielsweise die Brixentaler Ache, die Windauser Ache und die Kelchsauer Ache. Mit den Wildalmseen auf über 1.900 Metern und dem Reinkarsee auf 2.200 Metern befinden sich auch reizvolle Fischereireviere auf den Flächen des Forstbetriebs.


Geschäftsbereich Immobilien
Ein wichtiges Standbein für den Forstbetrieb ist die Vermietung und Verpachtung von Immobilien sowie die Vergabe von Baurechten an Privatpersonen oder Bauträger. Aktuell wird am Standort des ehemaligen Forsthauses Erpfendorf ein neues Revierleiterzentrum sowie ein Wohnhaus mit fünf Mietwohnungen errichtet. Das Gebäude wird als Holzkonstruktion ausgeführt und verfügt neben einer Luftwärmepumpe über eine PV-Anlage, wodurch ein ressourcenschonender und nachhaltiger Betrieb des Gebäudes gewährleistet wird. Zum historischen Immobilienportfolio des Forstbetriebs zählt beispielsweise das 1630 erbaute Claudiaschlössl in Kramsach. Am Standort der ehemaligen Forstverwaltung Fieberbrunn konnte auf dem ca. 4.500 m² großen Grundstück mit dem gemeinnützigen Wohnbauträger GHS ein Wohnbauprojekt mit insgesamt 37 Wohneinheiten auf Baurechtsbasis realisiert werden.
Erneuerbare Energie aus Wasserkraft
Die Bundesforste engagieren sich im Bereich erneuerbarer Energie und nützen Ressourcen wie Wind, Wasser oder Waldbiomasse. Seit 2006 gewinnen die Bundesforste mit Kleinwasserkraftwerken Energie aus der nachhaltigen, erneuerbaren Ressource Wasser. Im Unterinntal betreiben sie seit 2021 das Kleinwasserkraftwerk „Langer Grund“ in der Gemeinde Hopfgarten. Es erzeugt jährlich rund 12,2 Mio. kWh Strom, was dem Jahresverbrauch von rund 3.500 Haushalten entspricht. Gegenüber der Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern können rund 10.300 Tonnen an CO2-Emissionen jährlich eingespart werden.





