Forstbetrieb Flachgau-Tennengau

Im Reich der Tanne

Wichtige Rolle der Tanne

In alten Schriften wird das Tennengebirge als „Tännengebirge“ bezeichnet. Der Name leitet sich - ebenso wie der „Tennengau" - von der Tanne ab. Sie ist für die Region charakteristisch und wächst oft über alle anderen Baumarten hinaus. Auch ihre Bedeutung wird immer größer, vor allem in Schutzwäldern. Mit ihren Kronen kann die Tanne große Mengen Neuschnee auffangen und ihre tiefen Wurzeln sorgen auch bei starken Stürmen für Standfestigkeit. Außerdem kommt sie mit unterschiedlichen Klimabedingungen gut zurecht. Neben der Fichte als Hauptbaumart kommt im Hagengebirge auch die Zirbe vor.  An Laubbäumen finden sich auf den Betriebsflächen die Buche, der Ahorn und die Esche. Bei der Auswahl der zukünftigen Baumbestände achtet der Forstbetrieb auf eine möglichst große Artenvielfalt mit einem höheren Laubholzanteil. Auch der Lärchenanteil wird in den kommenden Jahren erhöht.

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Weißtanne (c) ÖBf/F. Helmrich
Lammertaler Urwald (c) ÖBf/F. Pritz

Naturnahe Forstwirtschaft für den Wald der Zukunft

Insgesamt umfasst die Waldfläche des Forstbetriebs Flachgau-Tennengau rund 36.000 Hektar, wobei der Schutzwaldanteil 11.900 Hektar beträgt. Die Bundesforste bewirtschaften ihre Wälder nachhaltig und fördern den natürlichen Nachwuchs der Bäume. Die von selbst heranwachsende Naturverjüngung aus den vom Altbestand hervorgebrachten Samen ist widerstandsfähiger und besser an den jeweiligen Standort angepasst. Die durchschnittliche Holzerntemenge beträgt pro Jahr rund 100.000 Erntefestmeter. 75% des geernteten Holzes ist Rundholz, der Rest wird an die Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie geliefert, und ein geringer Teil dient zur Erzeugung von thermischer Energie.

mehr Infos zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung der Bundesforste

Vielzahl an geschützten Flächen

Auf den Flächen des Forstbetriebs befinden sich einige Natura 2000-Gebiete und Europaschutzgebiete. Als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind das gesamte Tennengebirge sowie das Hagengebirge, das Teil des Naturschutzgebiets Kalkhochalpen ist. Der Gerzkopf wurde ins europäische Netzwerk biogenetischer Reservate aufgenommen und vor wenigen Jahren ein weiteres Natura 2000-Gebiet im Königsbachtal ausgewiesen. In den Naturwaldreservaten Holzeck-Königsberg, Griesbachkessel, Brutgern und Biederer Alpswald unterbleibt jeglicher menschliche Eingriff.  Im ÖBf-Forstrevier St. Martin sind in einem zehn Hektar großen Naturwaldreservat die Lammertaler Urwaldriesen beheimatet. Sie zählen zu den ältesten und höchsten Bäumen in ganz Österreich. Auch mehrere bedeutende Moore befinden sich auf den Flächen des Forstbetriebs: das Hamoos, das Spulmoos, das Moor am Egelsee, die Moore am Gerzkopf und das Langmoos in der Nähe des Ameisensees. 

 

Blick auf das Tennengebirge (c) ÖBf/F. Pritz
Baumschläfer auf der Postalm (c) apodemus

Wo Steinbock, Eisvogel und Baumschläfer zuhause sind

An das Leben in alpinen Regionen bestens angepasst ist der Steinbock. Das Hagengebirge beherbergt eine der größten Steinwildkolonien des Bundeslandes. Fischotter, Biber, seltene Spechtarten wie z.B. der Weißrückenspecht und mit stetig zunehmender Zahl an Brutpaaren auch der Steinadler haben die Flächen des Forstbetriebes als geeigneten Lebensraum für sich entdeckt. Der geschützte Landschaftsteil Bluntautal bei Golling ist die Heimat seltener Vogel- und Schmetterlingsarten, unter ihnen Eisvogel, Gebirgsbachstelze und Wasseramsel sowie Apollofalter und Augsburger Bär. Auf der Postalm bei Abtenau begeben sich die Bundesforste seit mehreren Jahren auf die Suche nach dem streng geschützten Baumschläfer. Der nachtaktive Allesfresser gehört – wie der Siebenschläfer – zur Familie der Bilche. 2022 wurde in einem der 30 Nistkästen eines der extrem seltenen Tiere entdeckt. Auf diesen Sensationsfund folgten noch weitere.

Wertvolles Wasser

Zu den vom Forstbetrieb betreuten Naturressourcen zählen bekannte Seen wie der Fuschlsee, der die Trinkwasserreserve der Stadt Salzburg bildet, und der Salzburger Teil des Wolfgangsees – beide wichtige Anziehungspunkte für den Tourismus. Weniger bekannt als Wolfgang- und Fuschlsee sind der Wiestalstausee, ein beliebtes Naherholungsgebiet der Halleiner, und der malerisch gelegene Hintersee bei Faistenau. Er wird von der Hinterseer Taugl gespeist, die als einer der wenigen Flüsse Österreichs zeitweise unterirdisch verläuft und ein trockenes Flussbett zurücklässt. Am Wiestalstausee, an den Bluntauseen und an mehreren Bächen können Fischer ihrer Leidenschaft nachgehen.

 

Fuschlsee (c) ÖBf/F. Pritz
Revierleiterzentrum Abersee (c) ÖBf/W. Lienbacher

Vielfältiges Immobilenportfolio

Zum Immobiliengeschäft des Forstbetriebs zählen die Entwicklung und Verwertung ÖBf-eigener Immobilien, die Vergabe von Baurechten und auch die Umsetzung eigener Immobilienprojekte. So wurde beispielsweise in St. Gilgen-Abersee ein neues Revierleiterzentrum in Massivholzbauweise errichtet. Für eine hohe Energieffizienz sorgen unter anderem eine Luft-Wärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage. Ein weiteres Neubauprojekt ist der Wohnpark Miramonte in Werfen, wo fünf Miethäuser mit ingesamt zehn Wohneinheiten in Massivholzbauweise entstanden sind. Auch zahlreiche historische Immobilien gehören zum ÖBf-Portfolio, wie beispielsweise das Jägerhaus Bluntau am Eingang zum Bluntautal.

 

 

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