Das große Pflanzen hat begonnen: Jetzt wird aufgeforstet!
Auch in diesem Jahr werden bei den Bundesforsten wieder mehr als drei Millionen Jungbäume gepflanzt. Im April und Mai, wenn die Bäume austreiben, wachsen auch die Wurzeln am stärksten. Das ist die beste Zeit, um für Nachwuchs im Wald zu sorgen.
Je nach Witterung und Lage rücken die Forstarbeiter der Bundesforste zwischen Mitte April und Mitte Mai aus, um mit Setzlingen den Wald zu verjüngen. Eine schwere Arbeit, denn jede einzelne Pflanze wird händisch eingesetzt – und das gerade im Gebirgsland Österreich oft auf Flächen, die mit einem LKW nicht erreichbar sind. Dann ist körperliche Fitness, Kraft und Ausdauer gefragt. In Steillagen tragen die Arbeiter bis zu 30 Kilo schwere Kraxen mit an die 100 Setzlingen selbst auf den Berg hinauf. Gerade an steilen Hängen ist ein guter Baumbestand wichtig. Hier schützt der Wald im Tal liegende Orte und Straßen vor Lawinen und Muren.










Aufforstung in Steillage
Quelle: ÖBf/Stefanie Freynschlag
Aufforstung in Steillage
Quelle: ÖBf/Johann Groder
Aufforstung im Salzburger Lungau
Quelle: ÖBf
Aufforstung im Salzburger Lungau
Quelle: ÖBf
Windwurffläche im Mölltal (Kärnten)
Quelle: ÖBf/Johann Groder
Artenvielfalt für gesundes Ökosystem
Welche Baumarten wo eingesetzt werden, gibt das Bestockungsziel vor, das von den Forsteinrichtern für jede Fläche festgelegt wird. Ziel ist ein guter Baumartenmix aus standorttypischen Sorten. Das stärkt das Ökosystem Wald. Dabei wird natürlich auch die Naturverjüngung berücksichtigt: Bäume, die von Natur aus nachwachsen, müssen nicht händisch eingesetzt werden. Derzeit sind mehr als ein Drittel aller gepflanzten Jungbäume Lärchen. Sie sind besonders resistent gegen Sturmschäden und Schädlinge. Der Anteil an Fichten, der in Österreich am häufigsten verbreiteten Baumart, beträgt in etwa die Hälfte. Im Sinne der Artenvielfalt werden aber auch weitere Baumarten gepflanzt wie Tanne, Zirbe, oder Ahorn.
Schutz vor natürlichen Feinden
Sobald die etwa 20 cm großen Setzlinge eingepflanzt sind, ist die Arbeit der Förster noch längst nicht vorbei. Die Jungbäume müssen vor Wildverbiss geschützt und umliegende Vegetation regelmäßig entfernt werden, denn diese kann den jungen Pflanzen Licht und Nährstoffe entziehen und sie in ihrem Wachstum beeinträchtigen. Von einer „gesicherten Verjüngung“ spricht man, wenn die Bäume sozusagen „aus dem Gröbsten heraus sind“, also eine bestimmte Größe erreicht haben und damit vor Verbiss geschützt sind. Das kann je nach Standort zwischen 5 und 20 Jahre dauern. Danach besteht natürlich immer noch die Gefahr von Naturkatastrophen, etwa Sturmschäden. Dann muss wieder neu aufgeforstet werden.